BAUSTELLENLEITER
Sebastian Wlczek ist einer der jüngsten in seiner Position. Wie er damit umgeht.
Obwohl er seine Zeit meistens im Containerbüro verbringt, hat Bauleiter Sebastian Wlczek jeden Handgriff, der draußen auf der Baustelle passiert, schon einmal selbst ausgeführt. Das hat der Bauleiter seiner HochbauAusbildung an der HTL und mehreren Praktika zu verdanken. „Es ist wichtig, dass du einen Bezug zur Arbeit hast,“sagt er. Nach der Matura studiert der Maurer-Sohn an der Fachhochschule Bauingenieurwesen und absolviert später einen vertiefenden Masterstudiengang, der sich auf Großprojekte spezialisiert. „In den letzten Jahren des Studiums beginnen die Dinge ineinanderzugreifen und du kannst dein Wissen plötzlich richtig nutzen“Vor allem in den Bereichen Vertragsabwicklung und Personalführung profitiere er heute von seiner Ausbildung. „Im technischen Bereich sowieso.“Wlczeks Job als Bauleiter beginnt, wenn die Zentrale der Baufirma den Zuschlag für ein Projekt erhält. Dann gilt es, die Baustelle ins Laufen zu bringen, Arbeiter zu organisieren und Material in Auftrag zu geben. Die Vorbereitungszeit für diesen Schritt kann ein Jahr, aber auch nur zwei Monate betragen. Während mit dem Rohbau begonnen wird, laufen parallel dazu weitere Ausschreibungen für sämtliche Aufgaben, die später anfallen. In weiterer Folge beginnt die zweite, „stressige“Phase des Ausbaus. Hier kommen sämtliche Subunternehmen, die am Bau beteiligt sind, hinzu. Sie müssen koordiniert werden. Zuletzt erfolgt die Fertigstellungsphase bei der bis zur Mieterübergabe neben letzten Details vor allem Prüfungen von Normen durch offizielle Stellen erfolgen.
MACHT UND VERANTWORTUNG. Wlczek stieg schneller als üblich, nach zwei Jahren als Techniker, zum Bauleiter auf. Und managt heute seine zweite Baustelle. Durch Fachkompetenz hat er trotz seines jungen Alters einen Ruf als kompetenter Bauleiter von sich etabliert. Auch wichtig: Ehrlichkeit. „Du kannst nicht alles wissen. Ruhig einmal zugeben, dass man sich etwas erst anschauen muss.“Ungewohnt sei anfangs vor allem die große Verantwortung, die mit der Position einhergeht. „Viele Junge schreckt das auch ab.“Man gewöhne sich jedoch schnell daran. Der Bauleiter will außerdem mit einem Klischee aufzuräumen: “Du musst keine Überstunden machen um hierherzukommen.“Es reiche, wenn man den Willen habe, ordentlich abzuliefern. “Es ist nicht so, dass man kein Leben mehr hat, nur weil man am Bau in führender Position arbeitet.“
Sebastian Wlczek ist mit 27 Jahren einer der jüngsten Bauleiter in der Baubranche. Durch Fachkompetenz und Ehrlichkeit hat er trotz seines
jungen Alters einen Ruf als kompetenter Bauleiter von sich etabliert.
„Du kannst nicht alles wissen.“Das könne man ruhig einmal zugeben