AUFSCHWUNG
Die Bilder sind noch gut in Erinnerung. Graz als Sinnbild für ein Tennisjahr, in dem eine Aufbruchstimmung spürbar ist. 6000 feierten die Daviscup-helden, ließen phasenweise an die Zeit der drei Musketiere erinnern, die von 1989 bis 1995 die Massen begeisterten. Dominic Thiem hat Türen geöffnet, zusätzlich wurde Thomas Musters Prognose wahr, der stets behauptete, dass für einen Aufschwung auch die Teamerfolge zählen. Von einem Boom zu sprechen wäre vermessen. Wäre noch nicht angebracht, dennoch kehren viele Junge und auch Ältere wieder auf die Tennisplätze zurück. Dieser Aufschwung muss nun genützt werden. Der Tennisverband muss die Chancen nützen, die Konzepte sind vielversprechend. Doch es verhält sich wie bei einem Studenten, der sich freut, dass sein Diplomarbeitskonzept vom Professor bewilligt wurde. Doch die harte, wirkliche Arbeit hat der Student noch vor sich. Der ÖTV muss die Konzepte nun umsetzen, was angesichts des starren Systemsnicht einfach wird, weil die Landesverbände noch zu viel Macht besitzen. Auch die talentiertesten Damenindiesüdstadt zu schicken ist eine richtige Maßnahme, weil dort unter der Obhut von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem das meiste Know-how vorhanden ist. Österreichs Tennis nur auf Dominic Thiem zu beschränken, ist freilich ungerecht und auch falsch. Oliver Marach ist die Nummer eins der Doppelwelt, als erster Österreicher überwintert er an der Spitze des Rankings. Alexander Peya siegte heuer in Wimbledon und im Schatten von Thiem sind junge Österreicher im Ranking im Vorwärtsgang. Nicht zu vergessen Jürgen Melzer, der auch heuer wieder famose Daviscup-einsätze verbuchen konnte und seine erfolgreiche Einzelkarriere nun beendet. Die Turnierdirektoren Herwig Straka (Wien), Alexander Antonitsch (Kitzbühel) und Sandra Reichel (Linz) leisten einen großen Beitrag zum Aufschwung. Das Magazin würdigt diese Leistungen mit ausführlichen Berichten, bietet aber auch zahlreiche Interviews mit den wichtigsten TennisGrößen des Landes und einen wichtigen Überblick über die Turnierlandschaft und die Besten der Saison.
Österreichs Tennisjahr war ein gutes. Nicht nur Dominic Thiem sorgte mit Großtaten für rot-weiß-rote Wohlfühlmomente, auch andere Österreicher und das Daviscup-team waren erfolgreich.