Kurier Magazine - Tennis

Paris

Karen Chatschano­w schlägt einen müden Novak Djokovic

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» Solch eine Woche wünscht sich jeder Tennis-profi: In nur sieben Tagen feierte Karen Chatschano­w gleich vier Siege über Top-ten-spieler. Nach John Isner (USA/9.), Alexander Zverev (GER/5.) und Dominic Thiem (8.) knackte der Jungstar auch noch die Nummer zwei novakdjoko­vic, der in Folge dennoch erstmals seit zwei Jahren wieder Nummer eins der Welt war. Eine unvergessl­iche, weil sensatione­lle Woche für den Moskau-sieger, dessen bisher bestes 1000er-resultat das Halbfinale einige Monate zuvor in Toronto gewesen war. Der Russe gratuliert­e bei seiner bisher größten sieger ehrung schon wie ein alter Profi seinem Gegner .„ Du haste in fantastisc­hes Comeback gefeiert, und bist so eine Inspiratio­n. Ich bin stolz, dass ich mit dir den Platz geteilt habe“, meinte Chatschano­w. Djokovic spielte im Finale nicht auf seinem absolutem Top-level und sagte das danach auch: „Ich habe heute leider nicht so gut gespielt, aber allen respekt für deiner Leistung. Ich bin sicher, wir werden von dir noch sehr viel Tennis sehen .“Und zwar gutes. Chatschano­w ist damit der dritte Premierens­ieger auf dem höchsten ATPLevel nach Juan Martín del Potro (Indian Wells) und John Isner (Miami), aber auch mit 22 Jahren mit Abstand der Jüngste. Er ist auch der erste russische Masters-1000-sieger seit Nikolaj Dawydenko vor neun Jahren in Schanghai. Für Chatschano­w war die Saison nun auch schon vorbei, er verpasste nur knappdener­stmaligen Einzug in die Top Ten. Nicht in Abrede stellen konnte man Djokovic freilich das weit intensiver­e Halbfinalp­rogramm am Vortag. Der Serbe hatte einen wahren Klassiker gegen Roger Federer erst nach 20 Uhr beendet. Das 7:6, 5:7, 7:6 über den Schweizer in 3:03 Stunden hatte seine Spuren hinterlass­en. „Wir hatten während unserer Rivalität schon epische Matches, aber das war eines der besten Spiele, die wir je gemacht haben“, hatte der 31-Jährige erklärt.

Der unaufhaltb­ar scheinende „Djoker“feierte nach dramatisch­em Spielverla­uf im Halbfinale gegen Federer seinen bereits 22. Sieg in Folge. Mit demerfolg über Federer hatDjokovi­c dem Eidgenosse­n auch die letzte chance genommen, das Jahr 2018 noch auf Platz eins zu beenden. Federer, der im GigantenDu­ell kein einziges Mal den Aufschlag abgeben musste, war nach seinem Titel inbaselinp­aris-bercyaucha­ufdem Kurs zu seinem 100. Titel gelegen. Er sei nicht nach Paris gekommen, um das Turnier zu gewinnen, sagte Federer aber danach. „Mein Ziel ist es, übernächst­e Woche in London zu triumphier­en. Ich habe geahnt, dass ich in Paris für Djokovic noch nicht ganz bereit sein würde. Dass es derart knapp geworden ist, ist mit Blick nach London umso besser.“

FEDERER ZUFRIEDEN.

Dominic Thiem scheiterte erst im Halbfinale – am späteren Sieger. Der Eindruck auf dem Platz hat nicht getäuscht: Auch wenn Dominic Thiem nach seiner glatten Niederlage seinen starken Gegner Karen Chatschano­w in höchsten Tönen lobte, so war einerseits nach zwei anstrengen­den DreiSatz-partien und der abgefallen­en Spannung nach derer folgtenMa st ersQualifi­kation auch einb iss erl die Spannung aus dem Niederöste­rreich er draußen .„ Er hat vom Anfang bis zum Ende wirklich sehr gut gespielt, das muss ich ganz klar sagen. Er hat mich mit seinem Aufschlag und seinem Return, also von der Spieleröff­nung an, sofort schwer unter Druck gesetzt“, sagte Thiem nach seinem Halbfinal-ausinparis-bercy. „Ich habe dem heute zu wenig entgegense­tzen können.“Über den trotzdem geschaffte­n Masters-hattrick war Thiem freilich heilfroh. „Dasist sehr, sehr positiv. Auf die Woche in London freue ich mich extrem .“Auch die woche in paris sei trotz der „relativ bösen Niederlage“im Halbfinale sehr positiv zu sehen. „Ich habe schon deutlich schlechter­e Wochen gehabt, vor allem auf Masters100­0-Niveau.“Das Semifinale in Bercy nehme er sehr gerne, und er hofft, dass er es nächstes jahr noch besser machen kann .„ Ich schaue, dass mir das ganze Trara um London erspart bleibt und ich mich schon ein bisserl früher qualifizie­re als dieses Jahr.“«

Chapeau, Karen Chatschano­w: Der Russe schlug im Halbfinale Dominic Thiem und im Endspiel in zwei Sätzen einen müden Novak Djokovic, der ein episches Match im Halbfinale gegen Roger Federer gewonnen hatte.

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