Australian Open
Roger Federers 20. Grand-slam-titel
» Da gab’s sogar beim abgebrühten Roger Federer Tränen. Er wurde dabei von Legende Rod Laver gefilmt, dem Namensgeber der ehrwürdigen Arena in Melbourne, wo King Roger einmal mehr ein bisserl Geschichte schrieb. Federer sorgte mit seinem 20. Grand-slam-titel erneut für Jubel, Staunen, Bewunderung und Huldigungen .„ Es ist einfach unglaublich, ich bin so glücklich “, sagt der damals 36-Jährige Schweizer, der längst in allen Galerien der besten Sportler der Geschichte seinen Stammplatz hat. Im Finale gab derMaestrozwars eine ersten zwei sätze im verlaufe des turniers ab, schlug aber den Kroaten Marin Cilic mit 6:2, 6:7, 6:3, 3:6 und 6:1. Rekordhalter an Grand-slam-titeln ist Federer längst. Ihm am nächsten kommt in diesem Ranking RafaelNadal, der im juni fünf monate später mit denfrenchopenden17. holte. Seinen ersten Titel holte der Fußballfan Federer (er ist Mäzen des FC Basel) 2003 in Wimbledon, wo er mit acht Titeln Rekordhalter ist. Die Bestmarke in Melbourne teilt er sich mit sechs Siegen noch mit dem Serben Novak Djokovic. Denkarriere-slam(siegebeiallen vier Majors) sicherte er sich 2009 bei den French Open.
REKORDE ÜBER REKORDE.
Weitere Gustostückerl: Federer ist der einzige Spieler, der drei verschiedene GrandSlam-turniere mindestens fünf Mal gewann. Erst einmal war King Roger ernsthafter verletzt, wegen Knieproblemenverpassteerdaszweitehalbjahr 2016. Die Verletzung entstand nicht im Spiel oder Training, sondern nach einem Sturz im Badezimmer, beim Spielen mit den Kindern. Nach seiner Rückkehr waren Siege wieder ein Kinderspiel, Federer siegte in Melbourne und Wimbledon. Dass Federer noch immer zu fittesten Herren zählt, ist auch ein Verdienst seines Kondi-trai-
nerspierrepaganini. Denresterledigt der Kroate Ivan Ljubicic. Federer verschafft sich durch seine glänzende Beinarbeit einen Vorteil. „Bei ihm sieht alles spielerisch aus, dahinter steckt aber viel Arbeit“, sagt Trainer Günter Bresnik. Nachsatz: „Aber technisch ist er ohnehin der beste Spieler der Geschichte. Mit ihm muss man immer rechnen.“Auch die Spielintelligenz ist ein Riesenvorteil. „Er weiß genau, welchen Ball er in den einzelnen Situationen und im nächsten Moment spielen muss“, erklärt Eurosport- Experte Alex Antonitsch. Zur Belohnung wurde Federer in den Monaten darauf noch einmal insgesamt für sechs Wochen die Nummer eins der Tenniswelt. Insgesamt saß er 310Wochenaufdemthron– Rekord.
DOPPEL-GLÜCK.
2017 scheiterten Oliver Marach und sein kroatischer Partner Mate Pavic noch hauchdünn im Wimbledon-finale. Ein halbes Jahr später hat der Grazer nun auch seinen Grand-slam-titel. Das Duo setzte die Anfang des Jahres begonnene Siegesserie fort und schlug die Kolumbianer Juan Sebastián Cabal und Robert Farah 6:4, 6:4. Selbst die enthusiastischen kolumbianischen Fans brachten sie nicht außer Tritt. „Danke, ich bin euer Nachbar“, sagte der in Panama lebende Marach bei der Siegerehrung. Das Duo holte damit in seinem zweiten Major-finale nach Wimbledon 2017 den ersten Titel. Der 37-Jährige ist damit nach Jürgen Melze rund julianknowle österreichs dritter Major-champ im Doppel, der erste bei den Australian Open. Die vorläufige Krönung einer Karriere. Oliver Marach begann wie viele Doppel-asse als Single-darsteller, er schaffte es 2006 im Ranking bis auf Rang 82, ehe er sich nach und nach, auch durch Verletzungen zurückgeworfen, auf das Doppelspiel konzentrierte. Und Marach und Pavic setzten den herausragenden Start mit guten Leistungen fort. Als Belohnung gehen die beiden Freunde als Nummer 1 der Doppelwelt in die Saison 2019.
SÜSSER SIEG.
Unter den Klängen des Neil-diamond-oldies „Sweet Caroline“verließ Caroline Wozniacki vor 15.000 Fans die Rod-laver-arena. Die Dänin schlug in einem hochklassigen Melbourne-endspiel die Rumänin Simona Halep nach 2:49 Stunden mit 7:6 (2), 3:6, 6:4 und kehrte damit erstmals seit 2012 wieder an die Spitze der Weltrangliste zurück. „Eintraum ist wahr geworden“, sagte Wozniacki. Im Doppel hatte Dominic Thiem, der im Achtelfinale an Us-mann Tennys Sandgren scheiterte, doch noch seine Freude: Seine Freundin Kristina Mladenovic sicherte sich mit der Ungarin Timea Babos den Titel. – HARALD OTTAWA
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