Ein Alex Dampf in allen Gassen
Turnierdirektor Alexander Antonitsch im Interview
» Alexander Antonitsch konnte sich nach der Kitzbüheler Festwoche zurücklehnen. Erstmals in seiner Amtszeit als Turnierdirektor des Generali Open konnte die 50.000- ZuschauerMarke geknackt werden. Und das, obwohl sich die Österreichers chone hebaldig staus dem Turnier verabschiedeten. Der Run auf die Tickets war trotzdem ungebrochen. Im Interview blickt der 52- jährige Wahl-nieder österreicher, de rauch Kommentator für Euro sport und Herausgeber der aufstrebenden Internet plattform tennisnet.com ist, zurück, schaut sich die internationale Tennisszene an und spricht über jene in Österreich.
Kitzbühel war heuer von den Zuschauern her ein Erfolg. Wie kann man das in den nächsten Jahren noch steigern? Alexander Antonitsch:
Auf dem Spielersektor geht immer etwas, auch wenn wirfü rein 250 er- sandp latzTurnier gut besetzt waren. Dass Martin K liz an in derer stenqualifikat ionsrundes chonf ast ausgeschieden war und dann das Turnier gewann, das sind Geschichten, die nur der Sport schreibt. Die Spieler sind die DNA eines Turniers. Dass die Österreicher, insbesondere Dominic Thiem, bald ausgeschieden sind, kann man nie vo- raussehen. Tennis ist eben kein Wunschkonzert. Aber die Stimmung in einem vollen stadion war sogar beim Doppel-finale und bei den Semifinalspielen im Einzel sensationell. Ein Erfolg war auch wieder das Tie Break Shoot Out, wojeder mitmachen kann, das Rundherum hat den Fans enorm gefallen. Die Begeisterung war groß unter den hobbymäßigen Tennisspielern, die bis zuletzt geblieben sind. Ich bin auch froh, dass Haupts ponsorGenerali an Bord bleibt. Die Tennis begeisterung ist wieder sehr groß in Österreich, das haben wir freilich in erster Linie Dominic Thiem zu verdanken.
Heuer verlor dieser schon beim Erstauftritt gegen Klizan. Wird man ihn wieder in Kitzbühel sehen?
Man muss abwarten, wir stehen laufend in Verhandlungen. Aber manhat gesehen, wie wohl sich er, sein Team und seine Familie in Kitzbühel fühlen. Opaundoma… alle waren begeistert.
Wie betrachten Sie seine Saison?
Ich kenne das ja von tennisnet.com. Es ist ein Wahnsinn, was da gepostet wird, wenn er ein Spiel verliert. Er hat sich zum dritten Mal für die besten Acht des Jahres qualifiziert, mehr braucht man dazu nicht sagen. Thomas Muster hat das nicht einmal ge- schafft, er war nur einmal als neunt bester Spieler und Ersatzmann dabei. Und was für Dominic auf jeden Fall spricht: Er ist 25 und hat noch viel zeit.
Thiem hat auch für den Daviscup zugesagt. Was sagen Sie zur Reform?
Den Daviscup gibt es dadurch in der ursprünglichen Form nicht mehr. Zwar gibt es im Februar noch eine Runden ach altem schema, das ist aber aber an zwei Spieltagen und mit Bestof-three-matches nicht mehr vergleichbar mit dem alten Daviscup. Und richtige Begeisterung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt als dem Februar ausgelöst. Die ATP hat ja zusätzlich ab 2020 einen World Team Cup ins Leben gerufen, der im Jänner in Australien über die Bühne geht. Ob beim final turnier im daviscup alle dabei sind, bleibt an zu zweifeln. Die IT F ist ja der Weltverband, dem 210 Verbände angehören. Ich bin gespannt, ob das Geld in die Entwicklung fließt, für die die nationalen Verbände zuständig sind. Schlimm ist hingegen die geplante Transition-tourstatt der Future-tour. Für diese gibt es keine Punkte. Manwill also mit Gewalt die Zahl der professionellen Tennisspieler reduzieren. Obdas der richtige Schritt ist…
Wird auf der anderen Seite die Zahl der Turniere für die Topspieler zu viel?
Für die allerbesten wiefed er er,Nadal oder Djokovic bestimmt nicht. Federer hat heuer zwölf Turniere gespielt, nicht mehr. Die Besten haben Ausnahme regelungen, sie können auf Atp-1000-tur niere verzichten, Spieler, die au feinem Platz wie Dominic Thiem stehen, müssen alle spielen.
Einer der besagten Allerbesten war Novak Djokovic. Was sagen Sie zu seiner Rückkehr an die Spitze?
Man muss sagen, als Roger Federer und RafaelNadal pausiert haben, waren sie schon beim zweiten turnier voll
tennisnet.com
Die die größte Internet-plattform im deutschsprachigen tennisnet.com Raum. ist 2010 wurde sie von Alexander Antonitsch gegründet. Täglich wird aus Deutschland, Österreich und der Schweiz berichtet, zudem ist man bei allen deutschsprachigen Turnieren und Grand Slams live vor Ort. Die Website hat 1,3 Millionen Besucher im Monat. Auch in den sozialen Medien ist tennisnet.com eine Macht, allein auf Facebook gibt es rund 674.000 Fans. Die Tennisnet-app verzeichnete bislang 250.000 Downloads.
da, bei Djokovic hat es länger gedauert. Immaihateraber seine alten Trainer Marjan Vajda und Gebhard Gritsch zurückgeholt, und dann ging es extrem schnell aufwärts. Vor allem ab Wimbledon war es unfassbar, was er gespielt hat.
Wie lange sehen Sie Roger Federer noch im Spitzenfeld?
Ich bin mir bei ihm nicht ganz sicher, weil ich nicht weiß, ob er sich selbst noch ganz sicher ist. Aber man darf nicht vergessen, wir sprechen über Roger Federer, denbesten Spieler der Geschichte. Und es kann sehr schnell gehen und hat wieder seine Erfolge, wenn er in einem Run drinnen ist.
Zurück zum österreichischen Tennissport. Sie sitzen im beirat des tennis verbandes. Hat sich bereits viel getan, konnte man bislang die Türen nutzen, die Thiem geöffnet hat?
Es sind jedenfalls sehr viele bemüht, dass wirklich etwas weitergeht. Vielleicht geht es mir noch ein bisschen zu langsam.
Nun werden ab Jahresbeginn auch die Damen ihren Stützpunkt in der Südstadt haben. Ein richtiger Weg?
Es war der Wunsch von Bund und Land, ein gemeinsames Leistungszentrum zu installieren. Gut so, nur muss man immer die frage stellen, was passiert mit jenen Begabten, die nicht dort trainieren. Wie und welcher Form werden diese unterstützt?
Sie sind ja auchviel unterwegs. Zumbeispiel mit Tochter Mira , wie hält sie sich?
Es wird langsam besser. Auf Kreta hat sie bei einem Future das Doppel-finale gespielt.
Und auch mit Eurosport geht’s weiter. Sind Sie wieder bei allen Grand-slamTurnieren außer Wimbledon (darüber berichtet Sky, Anm.) dabei?
Ja, Australian Opensicher, aber wahrscheinlich danach ebenso.
In Australien ist Oliver Marach der Titelverteidiger. Was sagen Sie als ehemaligerdoppel-spezialist zuseinerentwicklung, die ihn zur Nummer eins der Welt gemacht hat?
Vor vielen Jahren hätte ich alles dagegen gewettet, dass er so weit kommt. Ich hätte eher gesagt, der kommt im Einzel unter die Top 30 als im Doppel unter die besten Zehn. Aber dieses Duo ist ohnehin außergewöhnlich. Auch sein kroatischer Partner Mate Pavic war ein starker Einzelspieler und entschied sich mit 22, 23, Doppel-spezialist zu werden. Gegenüber meiner Zeit hat sich das Doppel aber verändert, heute wird das Augenmerk auch auf Grundschläge gelegt und der Return mehr forciert. Dennoch ist es unglaublich, was Marach und Pavic heuer gezeigt haben. – HARALD OTTAWA