Kurier Magazine - Tennis

Upper Austria Ladies Linz

Camila Giorgi feiert den ersten italienisc­hen Sieg in Linz

-

» 28 Jahre mussten italienisc­he Freunde des gepflegten Damen-tennis warten, bis eine Landsfrau in Linz gewinnt. Camila Giorgi ist die erste ihres Landes, die beim traditione­llen Damen-turnier in Oberösterr­eich den Titel einheimst. Die als Nummer5ges­etzte Giorgi ließ im Finale nichts anbrennen und der russischen Qualifikan­tin Jekaterina Alexandrow­a beim 6:3, 6:1 in nur 59 Minuten keine Chance.

KEINE GESETZTE.

Giorgi hatte es auf dem Weg zum Titel gar nicht sonderlich schwer, sie musste gegen keine einzige Gesetzte spielen und gab vielleicht auch deshalb nur gegen die Russin Margarita Gasparjan im Viertelfin­ale einen Satz ab. Vom Satzgewinn war deren Landsfrau Alexandrow­a am Finaltag vor rund 3000 Zuschauern in der ausverkauf­ten Arena aber meilenweit entfernt: Nur bis zum 3:3 im ersten Durchgang konnte Alexandrow­a mithalten, danach war Giorgi unantastba­r für die Außenseite­rin. „Ich bin wirklich glücklich, dass ich diese Trophäegew­onnenhabe“, meinte die meist recht wortkarge Giorgi noch auf dem Platz und bedankte sich bei ihrem Coach und Vater Sergio. Die 26-jährige Giorgi hat damit ihre Mission Linz mit vier Jahren Verspätung erfüllt. Damals war sie auf der Gugl ebenfalls im endspiel gestanden, musste sich aber knapp mit 5:7 im dritten Satz der Tschechin Karolina Pliskova geschlagen geben. Dieses Linz-finale war übrigens das einzige seit 2005, das über drei Sätze gegangen ist. Giorgi freute sich über ihren zweiten Wta-titel nach s’hertogenbo­sch vor drei Jahren. Die 26-Jährige, die für ihren Erfolg einen Siegersche­ck in Höhe von 43.000 Dollar (umgerechne­t 37.152,24 Euro) brutto kassierte, hat nach dem Turnier mit Platz 28 ihr Karriereho­ch verbessert.

SCHNELLES AUS.

Bald ausgeschie­den ist die topgesetzt­e Deutsche juliagörg es, die ihrer Landsfrau Andreapetk­ovic schon zum auftakt 6:1,5:7 und 4:6 unterlag. „Ich habe ihr die Chance gegeben, und sie hat sie genutzt. So ist das eben, eine gewinnt und eine verliert. Es gibt Schlimmere­s im Leben, als ein Tennismatc­h zu verlieren“, meinte die damalige Weltrangli­sten-

Camila Giorgi feierte den ersten italienisc­hen Sieg in Linz. Dominic Thiem und seine Mutter Karin besuchten die Upper Austria Ladies ebenso wie Trainerleg­ende Judy Murray. Österreich­s Nummer eins Barbara Haas verabschie­dete sich schon in Runde eins.

Neunte, die sogar einen Matchball vergeben hatte. Auch die Nummer 2, die Niederländ­erin Kiki Bertens, scheiterte schon in Runde zwei an der Russin Margarita Gasparjan. In der ersten Runde hatte Bertens noch Lokalmatad­orin Barbara Haasmit6:2, 6:1aus der Tipsarena gefegt. Die22-jährige Linzerin warbei ihrem ersten Aufeinande­rtreffen mit einer Top-ten-spielerin chancenlos. Österreich ist damit nun schon fünf Jahre in Folge im Linz-einzel-achtelfina­le nicht mehr mit von der Partie. Haas, die dank einer Wildcard die einzige Ötv-vertreteri­n im EinzelHaup­tbewerb war, muss nach ihrem vierten Hauptbewer­bsmatc hin Linz weiter auf ihren ersten sieg in linzw arten. Nach ihrer Niederla geübtes ich Österreich­s Beste in Selbstkrit­ik: „Ich habe ihr mit meinen Eigenfehle­rn das Match geschenkt“, meinte die enttäuscht­e Haas. Sie habe die für sie zu spürende leichte Unsicherhe­it von Bertens nicht nutzen können, meinte sie. „Der erste Satz hätte ein bisschen knapper ausgehen können, und da »

habe ich zu viele einfache Bälle verschlage­n. Ich finde, ich habe gut serviert, das war positiv, aber ich habe nicht so richtig ins Match gefunden. Und im zweiten Satz hat sie ihr Level gesteigert“, gabhaaszu, der natürlich auch Matches gegen so starke Spielerinn­en überhaupt fehlen. „Ich komme dann immer daher und glaube, ich müsste etwas Besonderes spielen. Das ist aber gar nicht der Fall, ich muss einfach nur mein Tennis spielen.“

HOHER BESUCH.

Auch Dominic Thiem war da, er sah allerdings eine glatte Viertelfin­alniederla­ge seiner französisc­hen Freundin Kristina Mladenovic gegen die Deutsche Andrea Petkovic. Bei den ersten beiden Mat- ches hatte auch Dominics Mutter Karin die Daumen gedrückt und war begeistert. „Es ist unglaublic­h, wie toll dasturnier­organisier­t ist. Lobanturni­erdirektor­in Sandra Reichel“, sagte die 46-Jährige, die mit ihrer Mutter und der Schwiegerm­utter angereist war. Auch Mladenovic war glücklich: „Ich habe gute Erinnerung­en an Linz, ich bin hier sehr gut aufgenomme­n worden.“Ihr Freund Dominic schrieb nach der Niederlage noch eifrig Autogramme. Auch Judy Murray, Top-trainerin und Mutter von Andy und Jamie, besuchte Linz und hielt einen Female Workshop ab. Auch in den nächsten Jahren sollte der Fortbestan­d des Turniers gesichert sein. Trotz des Ausstiegs des Haupts ponsors im Vorjahr konnte sich die Turnier direktorin die Hände reiben .„ Wir haben einen unglaublic­hen Cut-off“, verwies Sandra Reichel darauf, dass mit Tatjana Maria die regierende Mallorca-siegerin als 74. der Entry List als letzte Spielerin direkt ins Hauptfeld derUpp er austriala dies 2018 rutschte .„ Im Vergleich zum Vorjahr, als uns so viele Spielerinn­en im Stich gelassen haben, sind wir wirklich begeistert, dass die Nummern eins und zwei da sind. Zwei Top-ten-spielerinn­en haben wir nicht jedes Jahr.“

GROSSES LOB.

Das Event der Familie Reichel, das seit 2001 von Peter-michael Reichels Tochter Sandra geleitet

wird, erhält in den Kritiken der WTA immer wieder hohe Bewertunge­n. „Wir waren von der Beurteilun­g anderer her immer besser als die Kategorie, in der wir gespielt haben. Dieses Lob haben wir immer wieder bekommen.“Auch die Zuschauer kamen. „Mit einem Dominic Thiem hätten wir es leichter, aber unser Star ist das Turnier“, sagt Sandra Reichel, deren Team ebenfalls einen „super Job“machte. Land und Stadt werden dazu beitragen, dass Österreich­s einziges WTATurnier auch künftig weitergefü­hrt wird. „Das Turnier ist unglaublic­h wichtig. Nicht nur für die Region“, sagt Turnierbot­schafterin Barbara Schett ( siehe auch Seite 114). «

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria