Kurier Magazine - Tennis

Land der Doppel-asse

Oliver Marach überwinter­t als Führender der Weltrangli­ste

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Oliver Marach überwinter­t als erster Österreich­er als Führender der Weltrangli­ste (Bild hinten). Auch sonst sind Österreich­er gute Doppel-spieler.

» Das gab es noch nie: Oliver Marach schreibt ein Kapitel rot-weiß-rote Tennisgesc­hichte. Der 38-Jährige überwinter­t als erster Österreich­er an der Spitze der Weltrangli­ste. Er teilt sich diese Belohnung mit dem Kroaten Mate Pavic, mit dem er eine große Saison spielte. Auch wenn es beim Atp-finale in London nicht mit dem Einzug ins Semifinale klappte (dort wurden sie aber zumindest als bestes Doppel der Saison ausgezeich­net ), darf sich der Graz er über seine bislang beste saison freuen .„ Das macht mich schon extrem stolz. Immerhin hat das vor mir in Österreich noch niemand geschafft.“»

Wernunerwa­rtet, dass sich ein großer Geldregen aus Bonuszahlu­ngen von Sponsoren über das Duo ergießt, wird enttäuscht. „Das wäre schön, aber das spielt es leider nicht “, meinte der in pana mal eben de Marach lachend .„ Wir haben eigentlich nur einen Sponsor, der uns ein Budget gibt, und das ist nicht auf Bonus ausgelegt. Im Doppel ist es halt sehr schwer, Sponsoren zu finden. Die einzigen, die das haben, sind die Bryan-brothers.“Das perfekte Jahr hatte bereits perfekt begonnen: Mit Turniersie­gen in Doha und Auckland, und mit seinem ersten Grand-slam-titel, geholt bei den Australian Open. Schon im Vorjahr hatte sich abgezeichn­et, dass das Duo Marach/pavic viel erreichen kann, in Wimbledon scheiterte­n die beiden hauchdünn im Endspiel anlukasz Kubotundma­rcelo Melo. Dabei war Marach in der Vorsaison zumeist verletzt. Da gab es eine Bandscheib­en verletzung, Handgelenk­s probleme und vieles mehr .„ Ich hatte oft Verletzung­en, da dachte ich auch ans Aufhören. Aber gerade deshalb habe ich noch mehr trainiert. Ich habe nie aufgegeben. Und das macht sich jetzt mit 38 bezahlt. “Marach war in seiner besten Zeit auch ein famoser Einzelspie­ler, er kam bis auf Rang 82. „Ich hätte eher gesagt, der kommt im Einzel unter die Top 30 als im Doppel unter die besten Zehn“, sagt Ex-profi Alexander Antonitsch ( siehe Seiten 108, 109). Marach selbst sieht es heute so: „Ich weiß nicht, ob ich es geschafft hätte. Ich war mental nicht so stark, auf der anderen Seite aber auch oft verletzt. Irgendwann hätte ich es nicht mehr geschafft.“Jetzt hat Marach die richtige Seite gewählt, er versteht sich mitPavicpe­rfe kt und besucht ihn auch gelegentli­ch in Kroatien. „Ich habe nicht gewusst, dass es in Kroatien den besten rot wein weltweit gibt“, sagt Marach, dessen Familie in Panama er nicht allzu oft sieht .„ Manchmal fahren sie zu Turnieren mit. Aber natürlich vermiss eich sie oft.“Im Daviscup im Februar gegen Chile ist M ar ach freilich dabei, erhatwiedo­minicThiem und Dennis Novak fix zugesagt. Obalexande­r Peya dort auch zu sehen ist, ist aufgrund seiner Ellbogen-probleme noch offen. Beim Atp-finale probierte es der 38-jährige Wiener, nach zwei Niederlage­n trat er mit seinem ebenfalls kroatische­n Standardpa­rtner nicht mehr zum letzten Gruppenspi­el an. Die noch nicht ganz überstande­ne Ellbogen-verletzung hat er speziell nach der zweiten Niederlage zu stark gespürt. „Beim Match war nichts Gravierend­es, aber ich habe nachher gemerkt, dass ich es halt wieder ein bisserl mehr spüre. Nachdem wir dann draußen waren, wäre das Risiko zu groß gewesen. Arzt und Physio haben mir auch dazu geraten. Wenn wieder etwas einreißt, wäre das dann das Worst-case-szenario“, meinte Peya. Wärees noch umviel gegangen,

dann hätte er es vielleicht noch riskiert, aber so ergab es keinen Sinn. Dem tristen Saisonende zum Trotz durfte sich Peya heuer auch freuen – und zwar über seinen ersten GrandSlam-titel. Denn der Wiener ist seit einem halben Jahr Wimbledon-sieger, seit er mit der Amerikaner­in Nicole Melichar den Mixed-titel geholt hat. Drei Endspiele im gemischten Doppel hatte er zuvor schon auf dem heiligen Rasen verloren. „Es ist wirklich ein sensatione­lles Gefühl“, durfte Peya danach sagen. Sollte Peya gegen Chile nicht startklar sein, hat Kapitän Stefan Koubek noch andere Optionen. Jürgen Melzer hat zwarseine Einzel-karriere beendet, ist aber immer bereit, wenn es gilt, den Schlägerko­pf für Österreich hinzuhalte­n. Auch Philipp Oswald, der „GuteLaune-bär“im österreich­ischen Team, hat sich oft bewährt, wenn es um wichtige Punkte ging. Er könnte im nächsten Jahr mit Melzer Doppel spielen. Julian Knowle hatte zwar heuer auch eine Ellbogen-verletzung, er hat die Karriere aber noch beendet. „Ich lasse mir eine Tür offen, aber rosig sehendieop­tionennich­taus“, sagtder 44-Jährige, der als Sky- Experte beim Stadthalle­n-turnierern­eutglänzte. «

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 ??  ?? Oliver Mate Pavic Marach bei gewann den Australian heuer an Open der Seite sein erstes des Kroaten Grand-slam-turnier. Bereits zuvor hatte das Duo die Titel in Doha und Auckland geholt. Später kam noch der Turniersie­g in Genf dazu. Bei den French Open standen Marach/pavic obendrein im Endspiel. Beim Atp-finale wurden die beiden als bestes Doppel der Saison geehrt. Im Doppel-team-ranking werden die beiden als Nummer eins geführt. Im Einzel-ranking der Doppelspie­ler ist Marach Dritter mit Pavic hinter den Amerikaner­n Mike Bryan und Jack Sock. Marach war bei den Daviscup-siegen gegen Weißrussla­nd und Australien heuer dabei.
Oliver Mate Pavic Marach bei gewann den Australian heuer an Open der Seite sein erstes des Kroaten Grand-slam-turnier. Bereits zuvor hatte das Duo die Titel in Doha und Auckland geholt. Später kam noch der Turniersie­g in Genf dazu. Bei den French Open standen Marach/pavic obendrein im Endspiel. Beim Atp-finale wurden die beiden als bestes Doppel der Saison geehrt. Im Doppel-team-ranking werden die beiden als Nummer eins geführt. Im Einzel-ranking der Doppelspie­ler ist Marach Dritter mit Pavic hinter den Amerikaner­n Mike Bryan und Jack Sock. Marach war bei den Daviscup-siegen gegen Weißrussla­nd und Australien heuer dabei.
 ??  ?? Alexander ebenso eine Peya famose hatte Saison. mit dem Auch Kroaten wenn sie Nikola beim Mektic 38-jährigen Wiener schon bald beendet schien: Wegen Ellbogen-problemen musste Peya den ganzen Herbst pausieren, er kam erst für zwei Spiele in London beim Atp-finale zurück (das Duo war dort als Nummer sieben gesetzt). Mit Mektic gewann Peya heuer das Atp-1000-turnier von Madrid und das Atp-250-turnier von Marrakesch. Mit der Amerikaner­in Nicole Melichar siegte Peya in Wimbledon im Mixed. Im Daviscup kam er heuer nicht zum Einsatz, Peya blickt aber auf 22 Länderspie­le zurück.
Alexander ebenso eine Peya famose hatte Saison. mit dem Auch Kroaten wenn sie Nikola beim Mektic 38-jährigen Wiener schon bald beendet schien: Wegen Ellbogen-problemen musste Peya den ganzen Herbst pausieren, er kam erst für zwei Spiele in London beim Atp-finale zurück (das Duo war dort als Nummer sieben gesetzt). Mit Mektic gewann Peya heuer das Atp-1000-turnier von Madrid und das Atp-250-turnier von Marrakesch. Mit der Amerikaner­in Nicole Melichar siegte Peya in Wimbledon im Mixed. Im Daviscup kam er heuer nicht zum Einsatz, Peya blickt aber auf 22 Länderspie­le zurück.
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