Major Miedler
Lucas Miedler – viertbester Österreicher unter den Profis
» Nicht mit lauten Tönen und eher heimlich hat hat sich der Tullner Lucas Miedler nach oben gespielt. Der 22Jährige liegt auf Rang 212 und ist die Nummer4inösterreich. Keineüberraschung: Miedler ist immerhinsieger eines Grand-slam-turniers, er gewann bei den Australian Open mit dem Australier Bradley Mousley die Junioren-doppelkonkurrenz. Ein Jahr zuvor war ebendort mit dem Deutschen Maximilian Marterer im Doppel-finale gestanden.
War der Übergang von den Junioren, wo Sie bei den Australian Open gewonnen haben und auch sonst ganz starke Ergebnisse hatten, sehr schwierig? Lucas Miedler:
Ich hatte anfangs schon meine Probleme. Jugend- und Er- wachsenen-tennis kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen.
Sie habenihre beste Saison beendet. Da kann man doch zufrieden sein, oder?
Ja. Ich habe ein neues Karrierehoch erreicht und bei den US Open in der Qualifikation gestanden, ich kann auf ein gutes Jahr zurückblicken.
Was war für Sie das Highlight 2018?
Die Highlights waren sicher die USOpen-qualiunddieerfolgreichequalifikation beim Atp-turnier in St. Petersburg. Wie immer war es natürlich auch heuer wieder cool, in Wien spielen zu können.
Wer unterstützt Sie? Können Sie leben von den Preisgeldern?
Die Preisgelder alleine würden nicht reichen. Ich bin beim Bundesheer, habe die Hypo NÖ als Sponsor und zusätzlich drei Unterstützer, die meine Kosten übernehmen.
Wie sieht die Partnerschaft mit Ronnie Leitgeb aus – und setzt sie sich fort?
Der mittlerweile 22-jährige Tullner war Grand-slam-turnierchamp bei den Junioren und arbeitete sich bei den Profis in diesem Jahr zum viertbesten Österreicher empor.
Wir hatten eine dreijährige Partnerschaft, die mit Jahresende ausläuft.
Wer sind Ihre Vorbilder? Welche Spieler beeindrucken Sie?
Mein Vorbild war immer Fernando González. Bei Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic finde ich unglaublich, wie sie seit Jahren den Sport dominieren.
Wie lauten die Ziele für 2019?
Ich möchte zumindest unter die Top 150 in der Atp-rangliste.
Lockt Sie der Daviscup?
Natürlich will ich einmal Daviscup spielen. Aber zuerst muss ich mich einmal verbessern–und dann kommt das von alleine.
Wie sehen Sie die Entwicklung im österreichischen Tennis?
Sehr gut. Wir haben mit Dominic einen Weltklassespieler im Einzel und einigeweitereimdoppel. Auchdahinter gibt es viele gute junge Spieler, was für ein kleines Land wie Österreich nicht selbstverständlich ist.
Die meisten Tennis-asse sind Fußballfans. Auch Sie?
Ja, ich bin ein großer Fan von Manchester United.
Was bedeuten für Sie die sozialen Medien? Lesen Sie Kommentare über sich?
Sie bringen natürlich einige Vorteile, aber auch viele Nachteile wie Beschimpfungen nach fast jeder Niederlage. Früher habe ich sie mir durchgelesen, aber mittlerweile nicht mehr.
Haben Sie einen großen Traum?
Auf dem Centre Court in Wimbledon zu spielen. – HARALD OTTAWA