Kurier Magazine - Tennis

Blick zum Nachbarn

Jens Huiber begleitet als Experte ATP- und Wta-turniere

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» Einmal noch haben die deutschen Tennisfans die Routine über die Jugend siegen sehen, an einem drückend schwülen tag in new york city. Philipp kohlschrei­ber, dieser brillanteR­ack et künstler, hat seinbe st esMat ch des Jahresgeli­efert und den favorisier­ten Alexander Zverev im neu errichten Louis Armstrong Stadium in die Schranken gewiesen. Mit einem bunten Potpourri aus alldem, was Kohlschrei­ber zu einem der begnadetst­en Spieler unserer Tage macht: Schnitt wechsel, taktische Finesse, Tempo verschärfu­ngen, kurz, lang, Zverev spielte nicht schlecht, Kohlschrei­ber aber brillant. Zwei Tage später, selber Court, dieselben äußeren Bedingunge­n, hat sich dann gezeigt, warum Philipp Kohlschrei­ber nie so weit gekommenis­twie Alexander Zverev bereits jetzt, nämlich unter die besten zehn Profis der Welt mit einem Abonnement für einen Finalplatz in London. Kei Nishikori hat dem gebürtigen Augsburger, der seit ein paar Jahren in kitzbühel wohnt, den Zahn gezogen, fast lautlos, aber sehr effizient. Kohlschrei­ber hat sich seinem Schicksal ergeben, nicht daran geglaubt, das Match gegen den Japaner in seine Richtung drehen zu können. Alexander Zverev weiß indes, dass er jede Partie zu seinen Gunsten wenden kann. Jedenfalls, so lange auf zwei Gewinnsätz­e gespielt wird. Drei Turniere der Masters-1000-serie hat der immer noch erst 21-Jährige in seiner kurzen Laufbahn für sich entschiede­n, 2018 war jenes in Madrid dran, im Endspiel gegen Dominic Thiem. Eine Woche davor hatte Zverev in München seinen Titel verteidigt (im Endspiel gegen Kohlschrei­ber), eine wochen ach madrid rafaelnada­l imforoital­i co zur omaufd er schaufel gehabt. Bis der Regen gekommen ist. Die Grand-slam-turniere sind nicht nach Wunsch verlaufen, zumindest für Paris und London kann die deutsche Nummer eins respektabl­e Erklärunge­n anbringen: Am Bois de Boulogne zwickte im Viertelfin­ale gegen Dominic Thiem früh der Oberschenk­el, die Partien zuvor (Zverev musste drei Mal über fünf Sätze gehen, gegen Damir Dzumhur sogar einen Match- ball abwehren) forderten ihren Tribut. Nach Wimbledon kam der gebürtige Hamburger beinahe ohne Vorbereitu­ng, er unterlag dem auf Rase nimmer gefährlich­en Er nestsGul bis. Rogerfe derer hattezvere­v zu beginn des Jahres nach dessen Aus in Melbourne gegen Chung Hyeon gut zugeredet und gemeint, dass auch er lange gebraucht hätte, umbeidenvi­er größten Events des Tennisjahr­es seine beste Leistung abzurufen. Geduld sei gefragt. Zu den vielen herausrage­nden Tugenden des Tennisspie­lers Alexander Zverev zählt diese Geduld allerdings nicht. Wenn es um das große Ganze geht. Im Kleinen, in den Ballwechse­ln auf dem Court nämlich, zeigt sichZverev anderersei­ts sehr geduldig, hart an der Grenze zur Passivität. Und vor allem zu viel zu weit hinter der Grundlinie, darin sind sich die Auguren des Tennisspor­ts einig. Abhilfe schaffen soll nun ein mann, der dem Familienbe­trieb Zverev seit Jahren wohlgesonn­en ist und mit Andy Murray schon einmal einem herausrage­nden Spieler beim letzten, schwierigs­ten Schritt ganz nach vorne geholfen hat: Ivan Lendl. Seit Beginn der Usopensitz­tder ehemalige »

Jens Huiber lebt in München, wirkt als Producer bei sportradio­360.de und begleitet als Experte für den deutschen Tennisspor­t für tennisnet.com die Turniere der ATP- und WTA-TOUR.

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