Liste Filz: Skistars geben sich die Kugel
Nicht ohne mein Racket – das Motto der Ösv-abfahrer
» Matthias Mayer hatte schon einmal weniger Probleme, seine Tennis-gegneraufdemfalschenfußzuerwischen: Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass der Doppel-olympiasieger einen, nun ja, etwas eigenwilligen Stil pflegt. Viele Spieler gibt es jedenfalls nicht, die den Aufschlag mit der rechten Hand machen, danach aber mit links weiterspielen. Der Überraschungseffekt, mit dem Mayer lange Zeit die Konkurrenten überrumpelt hatte, scheint zunehmend zu verpuffen, auf den Skipisten war der Super-g-olympiasieger von Pyeongchang im Jahr 2018 deutlich erfolgreicher unterwegs als auf dem Tenniscourt. 2:5 lautet die Einzel-bilanz des Kärntners in seinen Landesliga-partien für dentcafritzer See, dabei fand er auch imehemaligen Abfahrer Marioscheiber(elf Podestplätze im Weltcup) seinen Meister, der in der Liga für St. Jakob im Defereggen den Schläger schwingt. Matthias Mayer ist längst nicht der einzige Skifahrer, der seine Freizeit auf demtennisplatzverbringt. Geradeim österreichischen Speed-team dreht sich in der Sommervorbereitung sehr viel um die gelbe Filzkugel. Das zeigt sich schon daran, dass mit Christian Walder (Tennisklub Fresach) und Ot- mar Striedinger (SG Lieser-maltatal) zwei weitere Mannschaftskollegen im Landesliga-betrieb am Ball sind. Und die teaminternen Duelle sind mittlerweile sowieso schon legendär. Es vergeht kaum ein Trainingskurs, bei sich die Ösv-läufer nicht auf dem Tennisplatz die Bälle um die Ohren schlagen. Ganz egal, wie anstrengend die offiziellen Trainingseinheiten waren. „Unglaublich, mit welcher Leidenschaft sie das machen“, meintherren-chefcoach Andreas Puelacher. Das Kräfteverhältnis ist dort dann allerdings meist anders als auf der Skipiste. Während Matthias Mayer, Vin- centkriechmayr und hannes reiche lt auf den brettl’ n den ton angeben, hatten im Tennis zuletzt zwei andere die Oberhand. Christian Walder ist vor Otmar Striedinger die Nummer eins im ÖSV. International gesehen führt innerhalb der Ski-szene aber kein Weg an Beat Feuz vorbei. Der Schweizer Abfahrtsweltmeister von 2017 mag zwar nicht ganz austrainiert wirken, sein Ballgefühl ist aber legendär. Als er sich vor dem abflug zu den übersee renne nein Duell mit Matthias Mayer lieferte, gewann Feuz klar in zwei Sätzen.
Nicht ohne mein Racket – das ist das Motto im Team der Ösv-abfahrer, bei denen Tennis längst ein fixer Bestandteil der Sommervorbereitung ist. Olympiasieger Matthias Mayer blickt dabei auf eine vergleichsweise schwächere Tennis-saison zurück.
– CHRISTOPH GEILER