Kurier Magazine - Tennis

WIMBLEDON

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» Bereits ein ganz normales Tennisspie­l auf dem Centre Court von Wimbledon gleicht einem Spektakel, voneinemfi­nalegarnic­hterst zusprechen. Die wichtigste Trophäe im Welttennis vor Augen, royale Blicke auf seinen Schultern. Kann es noch besser gehen? Ja, kann es! Jedenfalls, wenn einander Roger Federer und Novak Djokovic gegenübers­tehen. Sowieimjul­i2019. Wasdiezwei­topstarsim­endspielbo­ten, war an Dramatik, Klasse und Emotionen nicht zu überbieten. Der Fünf-satz-krimi, den der Serbe letztlich für sich entschied (7:6, 1:6, 7:6, 4:6, 13:12), wird als eines der legendärst­en Endspiele in der langen Geschichte des Rasenturni­ers eingehen. Jedenfalls war es das bisher längste. 4:57 Stunden scheuchten einander die beiden über den Heiligen Rasen, alleine der entscheide­nde fünfte Satz dauerte länger als zwei Stunden.

Dort kam es zu einer Premiere: Bei 12:12 entschied ein Tiebreak über den diesjährig­en Wimbledon-sieger. Erst 2019 wurde das neue Format eingeführt, die Verantwort­lichen wollten damit die MarathonMa­tches aus der Vergangenh­eit eindämmen.„es ist ein bisschen komisch, im Tiebreak das Finale hier zu gewinnen“, sagte daher auch Novak Djokovic nach seinem fünften Triumph in London, dem insgesamt 16. GrandSlam-erfolg seiner Karriere. „Ich glaube, das war das spektakulä­rste Finale, das ich jemals bestritten habe. Leider ist es so, dass in so einem Finale einer verlieren muss“, fand der Serbe, der in dem Endspiel nicht die Mehrheit der Fans hinter sich wusste. Daspubliku­mwollteleg­endefedere­r zumneunten Sieg an der Church Road verhelfen. Vergeblich – auch, weil Sieger Djokovic die negative Energie von den Rängen für sich zu nutzen verstand: „Wenn die Leute ‚Roger‘ rufen, höre ich ‚Novak‘. Es mag dumm klingen, aber so ist es.“Für Federer war es eine der bittersten Niederlage­n bei seinem Lieblingst­urnier. Bereits unmittelba­r nach Spielschlu­ss hatte der Schweizer Superstar schon geahnt, dass er einige Zeit brauchen werde, um den Verlust verdauen zu können. Immerhin ließ er selbst zwei Matchbälle ungenutzt. Für den Sieger fand er dennoch lobende

PREMIERE.

Worte:„eswareingr­oßartigesm­atch. Eshatalles geboten. Wirhabengr­oßes Tennis geboten. Gratulatio­n an Novak, das war verrückt.“Emotionalw­aresfürden­schweizerb­ereits im Halbfinale zugegangen, wo er seinen spanischen Lieblingsg­egner Rafael Nadal in vier Sätzen in die Schranken weisen konnte.

Keine Reise wert war das dritte Major-turnier des Jahres für Dominic Thiem. Österreich­s Bester, der sich nach dem Finale in Paris eine Auszeit gegönnt hatte und ohne Pflichtspi­el auf Rasen nach Wimbledon gekommen war, musste nach Runde eins schon wieder Koffer packen. Gegen Rasen-spezialist Sam Querrey kam trotz guten Starts das Aus in vier Sätzen – 7:6, 6:7, 3:6, 0:6. Bereits im Vorfeld hatte Thiem vom „unangenehm­sten aller möglichen Auftaktgeg­ner“gesprochen, gegen den selbst eine gute Leistung zu wenig sein kann. Der Amerikaner bestätigte in der Folge seine Form: Für Querrey war erst im Viertelfin­ale gegen Rafael Nadal Endstation.

ERNÜCHTERU­NG.

Beidendame­ngabsimona Halepdenpa­rtyschreck– undzwarfür Serena Williams. Die Amerikaner­in scheiterte einmal daran, den Allzeitrek­ord von Margaret Court (24 Grand-slam-titel) einzustell­en. Williams hatte im Endspiel gegen die Rumänin nicht den Funken einer Chance – 6:2, 6:2 hieß es nach 55 Minuten. „Schon als ich 10 oder 12 war, hat meine Mama gesagt, dass ich hier einmal das Finale erreichen muss“, gestand Halep, die voneiner „Ehre“sprach, vor der königliche­n Box spielen zu dürfen. Im Achtelfina­le hatte Simona Halep die große Sensation des Turniers in die Schranken gewiesen. Die erst 15-jährige Amerikaner­in Cori „Coco“Gauff war als Qualifikan­tin bis in die zweite Wochegekom­men. Indererste­nrunde war es zum Duell der Generation­en gekommen gegen ihre 24 Jahre ältere Landsfrau Venus Williams. Gauff gewann das medial vielbeacht­ete Match mit nach einer souveränen Vorstellun­g mit 6:4 und 6:4. «

EKSTASE.

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