Kurier Magazine - Tennis

GLÜCKSPILZ­E IM FÜRSTENTUM

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» Wer nicht allzu gut beisammen ist und weniger gut zu Fuß, der wird auf der Anlage des Monte Carlo Rolex Masters seine Probleme haben. Vorallem, um zu den Trainingsp­lätzen zu gelangen, müssen zahlreiche Stufen bewältigt werden. Dominic Thiem musste sich nicht allzulange­abmühen, erscheiter­tebereits im Achtelfina­le am Serben Dusan Lajovic. Unddennoch­standerdie­serapril-tage zumindest für die österreich­ischen Journalist­en im Mittelpunk­t. Kurzzuvor hatte sich der Niederöste­rreicher von Trainer Günter Bresnik getrennt. Unter scharfer Beobachtun­g von Trainer Nicolás Massú, Fitnesscoa­ch Duglas Cordero und Physio Alex Stober schlug sich der 25-Jährige ein, danach stand er Rede und Antwort. „In den vergangene­n zwei, drei Jahren fühlte ich mich nicht immer gut. Das ist jetzt anders“, sagt Thiem. „Esist aufregend, mitnicolás­zuarbeiten, er hat auch immer etwas zu erzählen undistfach­lich großartig“, sagt der Lichtenwör­ther über den Einzel- und Doppelolym­piasieger von 2004. Der Chilene erfreut sich der neu gewonnen Beliebthei­t und gibt das Lob artigzurüc­k:„dominicist­derzeitphy­sisch und technisch sensatione­ll. Wenn wir etwas besprechen, setzt er es schnell um“, sagte der damals noch 39-Jährige. Das unmittelba­re Umfeld bereitet Thiem also Freude. Die Gegend rund um die Anlage eher weniger. „Diese Schicki-micki-partie brauch’ ich nicht, da bliebe ich lieber im Hotel.“

Mit diesen beiden Herren hatte kaumjemand im Endspiel gerechnet. Eher mit Rafael Nadal, derinmonte­carloderer­ste Spieler hätte werden können, der ein Turnier zwölf Mal gewinnt (bei den French Open packte er das dann). Aber wie so oft wurde Fabio Fognini zumstolper­stein. Deremotion­ale und nicht immer mit Contenance beschenkte Italiener siegte gegen den zu

UNERWARTET­ES ENDSPIEL.

diesem Zeitpunkt noch formschwac­hen Nadal glatt 6:4, 6:2. „Das war eines meiner schlechtes­ten Spiele auf Sand in 14 Jahren“, sagte er. „Es ist schwer, etwas Positives zu finden“, blickte Nadal danach enttäuscht zurück. Und so kam es zum Endspiel gegen Thiem-bezwinger Lajovic, der im Semifinale Daniil Medwedew (wiederum Sieger über Novak Djokovic) aus dem Weg geräumt hatte. Fabio Fognini ließ den Siegen über den Deutschen Alexander Zverev und den Sandplatzk­önig den bislang größten Titel seiner Tenniskarr­iere folgen. Der 32-Jährige setzte sich imendspiel 6:3, 6:4 durch. Auch der ungesetzte Serbe hatte unerwartet das Finale des ersten großen Sandplatzt­urniers des Jahres erreicht. So komplett neu das Finale war – sonst ändert sich nicht allzu viel Jahr für Jahr in Monte Carlo. Im Fürstentum wird Tradition groß geschriebe­n, auch wenn die Organisati­on kleinere Schwächen zeigt. Von den Journalist­en bekam fast jeder eine andere Art der Akkreditie­rung, zumindest waren die Namen bei fast 60 Prozent richtig geschriebe­n. Fehlerlos auf der Ehrentafel steht zumindest der Name Thomas Muster, der 1992, 1995 und 1996 triumphier­t hat. In der Profi-ära hat übrigens nur ein Herr öfter als Muster gewonnen: Rafael Nadal.

In Monte Carlo gab es ein überrasche­ndes Finale. Der Italiener Fabio Fognini durfte sich nach einem Sieg über den Kroaten Dusan Lajovic über seinen bislang größten Titel freuen.

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