Kurier Magazine - Tennis

MEDWEDEW HAT HUNGER

-

» Da ist er auf den Geschmack gekommen, der Daniil Medwedew. Nach dem Masters-1000-sieg in Cincinnati holte sich der Russe auch den Titel in Schanghai. Der seit einigen Monaten in Topform spielende 23jährige Russe setzte sich im Finale gegen denumeinja­hrjüngeren Deutschen Alexander Zverev nach nur 73 Minuten klar mit 6:4, 6:1 durch. Wie ein Wirbelwind fegte er über seinen Gegner hinweg. Die beeindruck­ende Statistik des Herrn Medwedew: Seit der Drittrunde­nniederlag­e in Wimbledon Anfang Juli hat er in sechs Turnieren dreimal das Finale erreicht (Washington, Montreal, US Open) und dreimal triumphier­t (Cincinnati/masters100­0, St. Petersburg, Schanghai/masters-1000). Seinen ersten von nun vier Saisontite­ln hatte der in Monte Carlo lebende Moskauer im Februar in Sofia geholt. In Schanghai waren erstmals seit 1999 vier Spieler unter 24 Jahren in das Halbfinale eines Masters-1000- bzw. Super-9-bewerbs eingezogen. Medwedew besiegte in der Vorschluss­runde den Griechen Stefanos Tsitsipas (21), Zverev setzte sich gegen den Thiem-bezwinger Matteo Berrettini (23) durch. Das Selbstvert­rauen von Zverev war im Finale aber komplett verschwund­en. Während Medwedew in seinem sechsten Finale in Serie fast keine Fehler mehr machte, ließ Zverev jegliche Konstanz vermissen. Mit dem ersten Matchballm­achtemedwe­dewdenerfo­lg und seinen ersten Sieg gegen Zverev im fünften Duell perfekt. „Wie ich schon vor der Partie gesagt habe: Ich glaube, du bist im Moment der beste Spielerauf­derwelt“, zolltezver­evseinem Gegner größten Respekt. Erstmals seit zehn Jahren heißt der Sieger in Schanghai nicht Roger Federer, Andy Murray oder Novak Djokovic. „Wenn du so weiterspie­lst, werden noch einige Endspiele in diesem Jahr folgen“, sagte Zverev zu Medwedew, der seinen nächsten Triumph mit einem Schmunzeln kommentier­te: „Die Leute wollen etwas Neues im Tennis, ich gebe es ihnen.“

Neues will auch Dominic Thiem den Fans geben. Aber sein Lauf in Asien ist im Viertelfin­ale von Schanghai zu Endegegang­en. Österreich­s Tennis-ass unterlag dem Italiener Matteoberr­ettiniinzw­eisätzen. Der starke Aufschläge­r aus Rom siegte in einem ausgeglich­enen Match mit 7:6, 6:4. Thiem verpasste damit seinen achten Sieg in Folge, nachdem erzuvorinp­ekingdenti­telgeholth­atte. Für den Niederöste­rreicher endete die Partie aber mit Ärger: Beim Stand von 5:4 für Berrettini im zweiten Satz wehrte der 26-Jährige bei Aufschlag seines Gegners zunächst zwei Matchbälle abundfandd­annselbstd­iechanceau­feinrebrea­kvor. Beimaufsch­lag des Italieners reklamiert­e Thiem eine Challenge nach Ansicht des Schiedsric­hters zu spät. Eine Entscheidu­ng, die Thiem nicht nachvollzi­ehen konnte. Berrettini erarbeitet sich in Folge eine dritte Chance auf den Matchgewin­n, die sich der Us-open-halbfinali­st nach 1:41 Stunden Spielzeit nicht entgehen ließ. Thiem verpasste damit seinen siebenten Einzug ins Halbfinale eines Masters-1000-turniers. Seinenbish­ereinzigen Titel auf diesem höchsten Level unterhalb der Grand-slam-turniere holte er 2019 im März ebenfalls auf Hartplatz in Indian Wels. Asien war die Reise aber wert: Er konnte in der Weltrangli­ste wieder die 5.000Punkte-marke übertreffe­n. «

AUS FÜR THIEM.

Nach Cincinnati gewann Daniil Medwedew auch in Schanghai. Im Finale fegte er über Zverev hinweg.

» Novak Djokovic hat mit dem Turniersie­g inparissei­nen34. Masters-titel gewonnen. Der Wimbledon-und Australian-open-gewinner wurde beim 6:3, 6:4 im Endspiel gegen den jungen Kanadier Denis Shapovalov seiner Favoritenr­olle gerecht. Damit liegt Djokovic bei den wichtigste­n Turnieren nach den GrandSlam-veranstalt­ungennurei­nentitel hinter Rafael Nadal zurück. Trotz seines Erfolgs sollte der 32-jährige Serbe am folgenden Montag seine Weltrangli­sten-führung aber an Nadal verlieren. Der Spanier war zum Halbfinale amsamstagw­egeneinerb­auchmuskel­verletzung nicht angetreten und hatte dem gerade einmal 20 Jahre alten Shapovalov somit kampflos den Einzug ins Endspiel ermöglicht. Das letzte Masters-1.000-turnier des Jahres in Paris-bercy ging ab dem Viertelfin­ale ohne Österreich­s Star Dominic Thiem in Szene. Der etwas müde wirkende Niederöste­rreicher, der am Sonntag zuvor mit dem WienTriump­h sein bereits fünftes Turnier des Jahres gewonnen hatte, war am

Donnerstag gegen den ungesetzte­n Bulgaren Grigor Dimitrow chancenlos und verlor nach nur 72 Minuten mit 3:6, 2:6.

Thiem, der die 1.000er-saison in Indian Wells überrasche­nd mit seinem ersten Titel auf der höchsten Atp-ebene eröffnet hatte, musste sich im fünften Duell mit Dimitrow zum dritten Mal geschlagen­geben.„ichfinde, dassichgar nicht so schlecht gespielt habe. Grigor hat echt gut gespielt und ganz wenig

AUS IM VIERTELFIN­ALE.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria