DAS COMEBACK DES JAHRES
Zwischen den Tränen der Verzweiflung und jenen der Freude und Genugtuung lagen bei Andy Murray neun lange Monate. Mitte Januar hatte der Brite kurz vor den Australian Open schweren Herzens und mit stockenderstimmeangekündigt, dass er seine Tennis-karriere bald beenden werde. Die Hüfte schmerzte so sehr, dass selbst das normale Gehen Problemebereitete. Als letztes Ziel gab Murray den Start in seinem geliebten Wimbledon im Doppel oder Mixed aus – mehr schien der Körper der einstigen Nummer eins der Welt nicht mehr herzugeben. Ein Dreivierteljahr später versagte Murray am Mikrofon erneut die Stimme. Dieses Mal aber vor Freude, denn was niemand, am wenigsten er selbst für möglich gehalten hatte, wurde am 20. Oktober in Antwerpen wahr. Durch ein 3:6, 6:4, 6:4 gegen den Schweizer Stan Wawrinka holte sich Murray seinen ersten Turniersieg seit zwei Jahren und krönte damit sein Comeback nach der zweiten HüftOperation Ende Januar in Australien.
„Dasist einer der größten Siege, die ich je hatte“, sagte Murray. „Nach all dem, was in den vergangenen Jahren passiert ist, bin ich einfach nur stolz.“Schon unmittelbar nach dem komplizierten Eingriff hatte Murray sich deutlichbessergefühlt. Dastobenmit den beiden Töchtern klappte nun wieder ohne schmerzverzerrtes Gesicht.
Andy Murray feierte in Antwerpen seinen ersten Titel seit 2017. Dabei schien die Karriere vorbei zu sein.