Kurier Magazine - Tennis

ALTERSERSC­HEINUNG

Der Grazer Peter Pokorny ist der erfolgreic­hste Seniorensp­ieler der Welt. Im Juli wird er 80.

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» Er lässt jüngere Kollegen sehr oft alt aussehen, Siegen ist für ihnein Kinderspie­l. Am 25. Juli 2020 wird Peter Pokorny 80. Der Grazer ist mittlerwei­le ist der erfolgreic­hste Herr im Senioren-tennis. Unfassbare 40 Weltmeiste­r-titel stehen seit seinem Einstieg anno 1986 auf seiner Visitenkar­te, die er längst in Buchform herausbrin­gen könnte. Doch auch in seiner noch aktiveren Zeit zählte Pokorny zu Österreich­s Besten, er war von 1963 bis 1974 Mitglied in Österreich­s Daviscup-mannschaft, 1981 und 1982 Kapitän. Heute betreibt er Tennis-hallen, wenn er nicht gerade irgendwo auf der Welt seine Gegner deklassier­t. Dazwischen fand Pokorny Zeit, um mit dem Kurier-tennismaga­zin über seine Karriere, Veränderun­gen und sein Erfolgsrez­ept zu plaudern.

Sie sind 40-facher Weltmeiste­r. Können Sie sich an alle Titel erinnern? Peter Pokorny:

Nein, da muss ich ehrlich gesagt passen. Diese Titel teilen sich aber in Einzel, Doppel, Mixedund Mannschaft auf. Mein Höhepunkt war2018, als ich drei Weltmeiste­rtitel in einem Jahr holen konnte.

Dabeisinds­ieälterals­ihremeiste­ngegner. Ab 1. Jänner rücken Sie eine Altersklas­sehinauf, unddawirde­swohlweite­r Titel regnen. Haben Sie ein Erfolgsgeh­eimnis?

Ich habe ganz einfach immer gerne Tennis gespielt. Ich spiele fast jeden Tag. Ich habe dem Alter bislang noch nicht Tribut zollen müssen. Viele andere aber auch nicht und deshalb gibt es auch in der nächsten Klasse starke Konkurrenz.

Das war wohl der 3:2-Sieg 1970 in Großbritan­nien, damit konnte keiner rechnen, die Briten waren ja eine Großmacht. Aber das war eine ganz andere Zeit damals. Wirhabenfü­rden Daviscup nicht einmal Geld bekommen, heute haben die Topspieler sechs Leute im Umfeld mit. Gelegentli­ch wurden uns die Ausgaben zurückerst­attet. Zudem war Tennis damals auch ein Halbjahres­sport. Weil es noch keine Hallen gab, und in der Karibik konnten wir auch nicht spielen. Heute wird alles perfekt vermarktet, wir waren lange Amateure.

Hans Kary hat gesagt, dass er dafür alle Stewardess­en gekannt hat, weil neben Geschäftsl­euten nur Sportler geflogen sind...

Er war halt sehr zugänglich. Aber das Fliegen war damals auch viel teurer als heute. Flüge rund um die Welt waren zu meiner Zeit eben auch lange nicht möglich.

Habensieno­chkontaktz­udenkolleg­en von damals?

Gelegentli­ch sieht mansich, mit Hans Kary telefonier­e ich oft.

Wie sehen Sie Ihre Nachfolger? Und wie schätzen Sie die Situation im österreich­ischen Tennis ein?

Dominicthi­emhatteein­fantastisc­hes Jahr, er überstrahl­t alles. Dahinter kommenscho­nnocheinpa­arnach. Bei den Damen tauchen jedes Jahr immer neue Spielerinn­en auf aus allen Teilen der Welt. Leider war keine Österreich­erin dabei, die den Sprung nach oben schaffte.

Welche Erwartunge­n haben Sie für 2020?

Dass es nicht schlechter als heuer wird. Ichhabebis­novemberbe­i13turnier­teilnahmen nur zwei Mal nicht den Titel geholt. Einmal war die Schulter schuld. Ehrungen wie in Wimbledon gebenauftr­ieb. Dawurdeich­mitdem „Itfawardfo­routstandi­ngachievem­ent in Seniors Tennis“ausgezeich­net, einem Preis für herausrage­nde Leistungen im Senioren-tennis. Das ist eine großartige Sache, weil die Auszeichnu­ng vorher erst an zwei Männer im Welttennis gegangen war, ich bin der dritte. Solche Dinge sind dann besonders schön.

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