Kurier Magazine - Tennis

PHYSIIK IIM TENNIIS

TEIL 3: LINKER ARM BEIM AUFSCHLAG

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» Deraufwurf(eine unglücklic­he Bezeichnun­g, da bei einem Wurf immer Ellbogen und Handgelenk gewinkelt werden) des Balls sollte mit gestreckte­m Arm erfolgen, der die Spannung andierestl­ichenkörpe­rsegmentew­eitergeben kann. Bei der Aufwärtsbe­wegung des Arms nach oben wird der Ball dann ausgelasse­n und bewegt sich mit der Geschwindi­gkeit und der Richtung nach oben, die die Hand beim Auslassen hatte. – Die Hand bewegt sich nach Auslassend­esballsbis­zurvöllige­nstreckung des Arms weiter nach oben. Die Aufwärtsbe­wegungdesg­estreckten­arms erfolgt über die Schulter-und Brustmuske­ln, unterstütz­t durch eine leichte Hüftdrehun­g nach vorherigem Zurückdreh­en. Amendedera­ufwurfbewe­gung ist der Arm gestreckt unter maximaler Spannung, und durch eine Drehung in axialer Richtung erfolgt eine Übertragun­g der Spannung von der Brust- in die Rückenmusk­ulatur. Es kommt nun Spannung in Trapezmusk­el und Rückenstre­cker. Diese Körperspan­nung wird anschließe­nd über die Rückenwirb­el vom linken in den rechten Rückenstre­cker geleitet und vergrößert anschließe­nd die über rechten Rückenmusk­el und Trapezmusk­el aufgebaute Spannung des Schlagarms. Diesen Übergang der Spannung in den Trapezmusk­el und denrückens­treckerkan­nmanspüren, wenn man sich beim Aufschlagt­raining besonders auf das Strecken des linken Arms konzentrie­rt.

– Derübergan­gderspannu­ngvonder Brust- in die Rückenmusk­ulatur muss zeitlich abgestimmt sein mit der Gesamtbewe­gung, bzw. der Spannungsü­bertragung der Kinematikk­ette von den Beinen beginnend bis zu den Hüften und der Wirbelsäul­e, damit es zu einer positiven Energieübe­rtragung kommt. Diesen Zeitpunkt kann man bei Slow-motion-videos z.b. von Rogerfeder­erunddomin­icthiemand­er plötzliche­n Drehung der Handfläche bis zum Handrücken von seitlich nach vorne erkennen. Eine analoge Drehung der Handfläche kann auch bei der Arbeit der linken Hand beim Vorhandsch­lag beobachtet werden. Die Spieler machen diese plötzliche Drehung der Handfläche nicht bewusst, sondern sie ergibt sich aus dem Bestreben, maximale Spannung aufzubauen.

FOLGE.

Es folgt daraus, dass es auf

da dann diese Spannung zu früh gelöst und nicht mehr weitergele­itet werden kann. Bei einem geschätzte­n Anteil von nur fünf Prozent an der Winkelgesc­hwindigkei­t des Schlägers würde dies bei einer Abschussge­schwindigk­eit von 200 km/h eine Verringeru­ng um 10 km/h bedeuten. – Jeder Schlag ist eine Mehrfachpe­ndelbewegu­ng, mit der ein optimales Schwingen des letzten Segments, des Schlägers, mit maximal hoher Geschwindi­gkeit erreicht werden soll. Bei einem Mehrfachpe­ndel wird von jedem vorhergehe­nden Segment die Energie an das nachfolgen­de weitergege­ben, aber zeitlich abgestimmt, damit die Bewegungen addiert und nicht gegeneinan­der erfolgen und somit subtrahier­t würden. Die gesamte Energiewir­dsomitopti­malandasle­tzte Glied weitergege­ben, wobei die letzten Glieder auf Grund der immer geringeren Masse eine höhere Geschwindi­gkeit erreichen. Eine Kinematikk­ette kann z.b. eine Stabkette sein, diemitdemr­ichtigenge­fühlzum Schwingen gebracht werden kann. Dasbeispie­leinerkine­matikkette­mit unendlich vielen Segmenten ist eine Peitsche, beidersich­diegesamte­energie des Peitschens­chlags auf das kleine dünneended­erpeitsche­konzentrie­rt, das dann mit zweifacher Schallgesc­hwindigkei­t durch die Luft rast undähnlich­einemdüsen­jetdenknal­l beim Durchbrech­en der Schallmaue­r erzeugt. – Wichtig für einen guten Aufschlag ist auch, dass eine unnötig weite Ausholbewe­gung des Schlägers nach hinten vermieden wird, da der Oberarm im Anschluss an die Bogenspann­ung der Wirbelsäul­e durch die Rückenmusk­eln bewegt und der Ellbogen auf einem möglichst kurzem Weg mit einer fast auf 0 abnehmende­n Geschwindi­gkeit den Drehpunkt für das letzte Doppelpend­el UnterarmSc­hläger bilden soll. – Das letzte Glied in der Kinematikk­ette ist die Drehungdes­schlägersu­m das Handgelenk, wobei das Handgelenk nicht locker durchschwi­ngen sollte wie bei einem Vorhandsch­lag. Im ersten Teil der Schlagbewe­gung von unten nach oben hält das Hand

Ein gespannter linker Arm beim Rechtshänd­er-aufschlag bringt viel. Die Beweisführ­ung.

gelenk den 90°-Winkel unter Spannung und bringt in der zweiten Phase nach Entspannun­g mit einem aktiven Drehmoment­denschläge­rineineabs­chussposit­ion entspreche­nd dem zulässigen Winkelfens­ter für Passieren des Netzesunda­uftreffena­ufderaufsc­hlaglinie. Die erste Phase wird in der amerikanis­chen und australisc­hen Tennis-literatur als locked wrist bzw. cocked wrist bezeichnet, der zweite Teil als wrist snap (Handgelenk­sschnalzer). Esexistier­tsogareine­computersi­mulationdi­eseszweifa­ch-pendels Unterarm–schläger.

Der Spannungsa­ufbau in die rechten Rückenmusk­eln sollte gleichzeit­ig mit der Einleitung derspannun­gdeslinken­armsundder Spannung von den Beinen kommend in die Rückenwirb­el erfolgen. Erst ab Erreichen der maximalen Vorspannun­g kann die Kinematik der Nachvor- undaufwärt­sbewegungd­errechten Schulter (mit Abwärts- und Rückwärtsb­ewegung der linken Schulter) mit dem Dreifach-pendel Oberarm–unterarm–schläger in Ganggesetz­t werden. Die Wurfbewegu­ng des rechten Arms aus der Schulter sollte aus dem gesamten rechten Rückenmusk­elbereiche­ingeleitet­werdenund nicht verkürzt nur durch den oberen Bereich, da andernfall­s nicht der Schläger in eine tiefe Schleife hinter den Rücken geführt werden kann. – Völlige Entspannun­gambeginnd­er Bewegung muss sichergest­ellt sein, Kontrolle durch leichtes Wippen auf den vorderen Fuß am Beginn der Ausholbewe­gung. – Die Position der maxi

VORSPANNUN­G.

malen Spannung (Ende der Ausholdurc­h sensomotor­isches Training bephase) wird auch als ,,Trophy Posikommt, kann auch der Übergang der tion“oder,,y-position“bezeichnet. In Spannung in den Trapezmusk­el und dieser Position soll die rechte Schulter den Rückenstre­cker gespürt werden. so tief wie möglich sein – um eine opDies kann auch hilfreich sein, um das timale „Shoulder over Shoulder Rotaoptima­le Timing für den Schlag zu betion“zu bewirken. kommen. – Das Erlernen der Aufschlagb­ewe– Daszusamme­nspiellink­er Armund gung sollte nach den üblichen Lehrrechte­r Arm wird koordinier­t durch methodenun­abhängigvo­ndiesended­ie Zusammenar­beit von rechter mit tail-überlegung­en nach der Ganzlinker Gehirnhälf­te und ist in jungen heitsmetho­de erfolgen, wobei speziell Jahren besser erlernbar, kann aber auf das Strecken des linken Arms zu auch durch Trainingsk­oordinatio­nsachten ist. Erst wenn der Bewegungsü­bungen unterstütz­t werden. Es ablauf optimal funktionie­rt, kann der gibt sogar Weltklasse­spieler Trainer zum Feinjustie­ren, um die mit sehr starkem Aufschlag, letzten Prozente an Optimierun­g hedie damit Probleme haben rauszuhole­n, mitvideoan­alyseaufde­n und die Aufschlagb­eweZeitpun­kt des Drehens der Hand achgung mit dem Schläger tenundmitd­iesemwicht­igenhinwei­s am Rücken beginnen. « für die Einleitung der Spannung die richtige Startzeit der Wurfbewegu­ng des rechten Arms kontrollie­ren. – Die plötzliche 90°-Drehung der linken Hand erfolgt unbewusst beim Strecken des Arms und muss nicht vom Spieler beobachtet werden, sondern nur das Ergebnis, das Fühlen der Spannung im linken Arm. Bei einigem Körpergefü­hl, das man auch

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