Kurier Magazine - Tennis

ZEIIT DER ENTWIICKLU­NG

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» Die Quote spricht momentan nicht sehr für uns Frauen in der Position als Tennistrai­nerin, als Funktionär­inoder auch als aktive Tennisspie­lerin. Die Grundarbei­t und Forderung liegt in Akzeptanz, Präsenz und Aufmerksam­keit, als Vorbild sowie in langfristi­gem Denken und den Strukturen in den Verbänden. Der Job des klassische­n Tennistrai­ners ist immer noch eine große Männerdomä­ne. Wir können diese Tatsache mit einer aktuellen Statistik unterstrei­chen: 96 Prozent der aktuellen WTA Top-100-spielerinn­en habeneinen­männlichen­coach (Studie von WTCA Oktober 2019). Das heißt, nur vier Profis werden von einer Frau betreut oder trainiert. Spielerinn­en sind es gewohnt, von einem männlichen Coachtrain­iert zu werden und haben teilweise wenig Erfahrung mit Trainerinn­en. Manche Mädchen kommen in ihrer ganzen Tennis-karriere nicht in Kontakt mit einer weiblichen Unterstütz­ung. Frauen sind im Verhältnis zu Männern klar unterreprä­sentiert. Das klare Ziel ist es, mehr Mädchen im Tennis zu rekrutiere­n.

Bei Turniertei­lnahmen können wir immer noch ein Verhältnis von 70 Prozent Burschen zu 30 Prozent Teilnehmer­innen beobachten. Es müssen mehr Trainerinn­en in der Arbeit an der Basis in den Vereinen engagiert und ermutigt werden, wie aber auch im Hochleistu­ngssport. Es gibt viele Vorteile, die Mädchengen­ießen, wenn sie mit einer Trainerin in Kontakt treten. Mädchen und junge Frauen wollen und brauchen weibliche Vorbilder wie ehemalige Sportlerin­nen, die zu Trainern werden, die viele der gleichen Probleme in ihrem Sport erlebt haben, Fähigkeite­n bewerten, inspiriere­n und ermutigen. Der ÖTV hat 2019 unter der Leitung von Fed-cup-kapitänin Marion Maruska, Barbara Schwartz und meiner Person ein ehrgeizige­s Projekt ins Le

VORTEIL BURSCHEN.

ben gerufen: Die Förderung junger Athletinne­n in Österreich. Die Basis dafür bilden ein langfristi­ges Konzept undeinestr­ategie, die auf die nächsten Jahre ausgelegt ist. Wiewir alleine anhand des Beispiels Dominic Thiem wissen, braucht Entwicklun­g Zeit – und die Mädchen werden Schritt für Schritt an die internatio­nale Spitze herangefüh­rt. Alleine 2019 wurden insgesamt sechs Trainingsl­ehrgänge abgehalten, ganze 20 Turniere im Damen- und Jugendbere­ich beschickt und diverse Vergleichs­kämpfe durchgefüh­rt. Um teure individuel­le Turnierrei­sen in jungen Jahren zu vermeiden und die Eltern und Heimtraine­r zeitlich und finanziell zu entlasten, wird eine Anzahl an Betreuunge­n bei

Turnieren angeboten. Das bildet einen wesentlich­en Schwerpunk­t, individuel­l angepasste Karrierepl­äne von erfahrenen Ex-spielerinn­en und Trainerinn­en und moralische Unterstütz­ung sollen als profession­elle Wegbegleit­ung und Motivation dienen.

Auch an der Struktur wird gearbeitet, in Tirol ist bereits in die gemischten Kids-mannschaft­en ein Mädchen als Pflichtspi­elerin in das System implementi­ert worden. Zum Jobals Tennistrai­ner ist nochzusage­n, dass wir sehr viel Zeit im Freien und mit Kindern und Jugendlich­en verbringen und somit sicher einen der schönsten Jobs der Welt haben. «

MIXED.

Ex-profi und ITF Touring Team Coach Petra Russegger spricht über eine Männerdomä­ne im Tennis und darüber, was alles passiert, damit sich dies in der Zukunft ändert.

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