DAS THIEM-VIRUS TENNIS
Der erste Grand-slam
ir schreiben das Jahr 2020 nach Christi Geburt. Corona hat mittlerweile die Weltherrschaft übernommen und bestimmt unser Tagesgeschehen. Dominic Thiem hat dem gemeinen Österreicher zumindest das bittere „Zu-hause-herumhocken“etwas versüßt. Weil er auf gute Jahre mit einer noch etwas besseren Saison antwortete. Weil er grandiose Matches spielte, weil er die Allerbesten schlug, zu denen er mittlerweile auch selbst zählt. Weil er mit seiner sympathischen Art und seiner Schlagfertigkeit ebenso überzeugt wie mit seinen Schlägen auf den Courts. Und weil er das tat, was eh schon immer alle Österreicher gewusst haben – er gewann ein Grand-slam-turnier. Thiem ist freilich deshalb eine große Strecke in unserem fünften TennisJahrbuch gewidmet. Der Erfolg hat viele Bausteine, das perfekte Gebäude Thiem wird auf mehreren Seiten durchleuchtet. Deshalb: Sch... auf Covid-19, das Thiem-virus, mit dem sich imlandenichtnurdieeingefleischten Tennisfans angesteckt haben, ist da doch ein bisserl angenehmer. Das Beste aber ist, dass Thiem nicht den Alleinunterhalter spielen muss. Das ist vor allem einem Herrn zu verdanken, der immer wieder die Gesetze des Älterwerdens aushebelt. Mit seinen 39 Jahren begeisterte Jürgen Melzer beim Atp-finale, nachdem auch Thiem dort das Endspiel erreichte, wurde die Londoner O2-arena für einen Tag zur Ö2-arena. Auch im Daviscup sorgte der verlässliche Melzer für einen Sieg mit Oliver Marach im Doppel und für eine Bestmarke: Er schaffte es in Graz in sein viertes Jahrzehnt im Daviscup. Das hatte es in Österreich noch nie gegeben. Für seinen neuen Job als Sportlicher Leiter beim neuformierten ÖTV darf man ihm jetzt schon gratulieren und alles Gute wünschen. Ein Teil des Magazins sind auch andere österreichische Helden. Wie Jurij Rodionov, der bei den French Open und in Wien ein kräftiges Ausrufezeichen setzte. Bei den noch Jüngeren gibt es bei den Burschen und Mädchen ebenfalls viel Licht. Vor den Vorhang geholt werden auch Österreichs Turnierdirektoren, die im Inundauslandfüreineoptimale Organisation sorgen. Tennis Austria! Ein Gütesiegel.
Unser Sportler des Jahres sorgte für Begeisterung im Lande. Und für ein paar schöne Stunden in diesen harten Zeiten. Auch andere Österreicher lieferten einen perfekten Arbeitsnachweis.