SIEG! ABER: BITTE WARTEN!
» „Madrid, wir kommen!“Österreichs Schlachtenbummler hatten eine große Hetz, als Österreich in Premstätten bei Graz Uruguay schlug. Unter dem treuen Anhang unter Einpeitscher und Stimmungsmacher Stefan Gnadenberger war die Vorfreude auf das Finalturnier im November in Spanien zu spüren. „Wir werden bald Hotels buchen“, rief der Niederösterreicher. Er bekam freilich viel Zeit für die Buchung: Zwar findet das Endturnier, das zweite in der Geschichte, im November statt – aber erst 2021. Corona-bedingt verschoben. Statt in Madrid saßen Österreichs Schlachtenbummler im Lockdown daheim.
Zumindest sind die Österreicher fix qualifiziert. Dasteamumkapitänstefankoubek schlug Uruguay mit 3:1. „Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft. Ich freue mich, dass ich mit den Jungs am Ende desjahresnachmadridkann“, sagtder Kärntner Anfang März. Freuen kann er sich noch immer. Was war zuvor passiert? Der Niederösterreicher Dennis Novak legte zunächst die Basis für den Aufstieg ins Madrider Finalturnier. Der Freund des abwesenden Dominic Thiem wurde am ersten von zwei Spieltagen mit einem 6:2-6:4-Sieg gegenmartíncuevasseinemstatusals Nummer eins des österreichischen Teams gerecht und stellte auf 1:0.
STARKES WOCHENENDE.
Novak fand in der Steiermarkhalle rasch den richtigen „Touch“. Novak nahm Uruguays Nummer zwei gleich einmal dessen erste beiden ServiceGames ab und zog auf 4:0 davon. Der Lokalmatador selbst sah sich im gesamten Match nur einem Breakball gegenüber, brachte seinen Aufschlag aber auch da durch. Cuevas gestaltete Satz zwei ausgeglichener, es half ihm aber nichts. Danach durfte Jurij Rodionov sein Können präsentieren. Der damals erst 20-Jährige verpasste nach einem ausgezeichneten Spiel seinen ersten Sieg im Daviscup hauchdünn. Der Niederösterreicher unterlag dem Weltranglisten-60. Pablo Cuevas nach 2:39 Stunden 7:6 (7) 3:6, 6:7 (5). Die Vorentscheidung am ersten Tag, von der alle geträumt hatten, gelang damit noch nicht. Österreichs Daviscup-doppelmachte am Tag darauf im ersten Spiel den Pflichtpunkt. Oliver Marach und Jürgen Melzer besiegten Pablo Cuevas und Ariel Behar aber erst nach Satzrückstand und 2:05 Stunden schließlichnochmit4:6,6:3,7:5.„einkampf auf Biegen und Brechen“, bilanzierte Melzer. „Wirhabenesamanfangverabsäumt, ein Break zu machen. Wir haben es danach aber sehr gut gelöst.“Dennis Novak fixierte ein Spiel später mit einem 2:6-6:3-6:4-Sieg gegen Pablo Cuevas in der Qualifikationsrundeeinen3:1-erfolg. Novakhältim Tennis-teambewerb nun bei acht Siegen bei nur drei Niederlagen. Er gestand ein, dass er zu Matchbeginn vor 3.700 Zuschauern ein wenig mit der Erwartungshaltung zu kämpfen hatte. „Es ist normal für einen Tennisspieler, dass er Druck hat. Man muss nur wissen, wiemandamitumgeht. Mirist das heute sehr gut gelungen. Ich bin körperlich sehr fit. Das gibt mir viel Vertrauen in mich selbst.“
Überglücklich war selbstverständlich auch Stefan Koubek. Als Spieler hatte er es nie zu einem Länderkampf-sieg in der Weltgruppe geschafft, als ÖTV-KApitän aber nun schon. „Ich habe schon einigenervenliegengelassen“, erklärte der Kärntner. „Ich bin überglücklich. Cuevas hat viel riskanter gespielt als am ersten Tag, er hat sehr viel getroffen. Aber Dennis hat verdient gewonnen, einfachgenial.“Dieösterreicher wiederum nutzten ihre zweite Heim-möglichkeit auf das Finalturnier, die erste war vor gut einem Jahr mit einem 2:3 in Salzburg gegen Chile (ebenfalls ohne Thiem) vergeben worden. Dass das Coronavirus dieser Tage schon Thema war, war auch in Premstätten spürbar. Als amendedeszweiten Tages Mitveranstalter Edwin Weindorfer die Halle verließ, sagte er: „Wisst ihr eh, das Turnier in Indian Wells steht auf der Kippe.“Es sollte deranfangvomendefüreinesehrlange Zeit werden. – HARALD OTTAWA
PREMIERE FÜR DEN KAPITÄN.
Österreichs Daviscup-team qualifizierte sich mit einem 3:1-Erfolg über Uruguay für das Weltgruppen-finale, das auf November 2021 verschoben wurde. Überragend in Premstätten war einmal mehr Dennis Novak.