1 A: ÖSTERREICHS TURNIERBOSSE
sich die Turnier-verantwortlichen, zunächst ganz auf Zuschauer zu verzichten. Angesichts der kurzfristigen Änderung fürchteten die Organisatoren des Atp-turniers in Köln um die Zukunft des Sports: „Wir brauchen eine Planbarkeit, die gibt es nicht. Und wir brauchen auch eine gewisse wirtschaftliche Komponente, die man einhalten kann“, sagte Edwin Weindorfer. „Ansonsten wird es bald keine Tennis-turniere und keine Events mehr geben.“
Nach den zwei Wochen am Rhein darf man freilich trotzdem hoffen, dass der Schauplatz Köln kein einmaliger war. „Köln hat sich in eine sehr, sehr gute Position gebracht“, betonte Weindorfer. Auf die Frage, ob das Turnier nach dem Ausschluss der Zuschauer ab demdritten Tag des ersten Turniers ein Verlustgeschäft war, erklärte der Steirer vielsagend: „Eswar ein Investment in die Zukunft.“
HOFFNUNG.
Man habe es mit „Sportainment“wie einer Live-band geschafft, „dass vor dem Fernseher keine GeisterspielStimmung entstand, sondern es eine tolle Tv-premiere war“. Weil die sportlichen Erwartungen erfüllt wurden und es keinen positiven CoronaFall gab, „ist unsere Bilanz sehr, sehr positiv“, betonte Weindorfer. Cedric Mourier als Turnier-supervisor des Weltverbandes ATP lobte: „Dies ist hier definitiv der beste Veranstaltungsort in Deutschland. Und einer der besten in Europa und in der Welt.“Dasturnierwarerstmalsundnochdazu erst kurzfristig in den Kalender gerutscht. Da sich ein Wta-turnier für Frauen nicht realisieren ließ, wurden kurzerhand zwei Atp-turniere ausgespielt.
Dasselbe gilt auch für Österreichs Turniere, die ebenfalls trotz Corona heuer stattfanden. In Kitzbühel durfte Alexander Antonitsch die Spie
JA ZU A.
ler zum ersten offiziellen SandplatzTurniernachderzwangspausebegrüßen, die Damen konnten im November in Linz unter der Leitung der Reichels spielen. Und in Wien gab es das letzte Mal heuer Zuschauer: 1.000 Leute waren pro Session in der Halle erlaubt. Bei den Showturnieren im Sommer in Berlin war ebenso Weindorfer Herr über den Tennissport. In der Südstadt sorgteimmaiundjuniantonitschmit den Pro Series dafür, dass Dominic Thiem elf Matches bekam und so den Grundstein für einen sehr erfolgreichen Herbst legte. Dank der Generali Austrian Proseries waresauchdenanderen österreichischen Profis wieder möglich, ihren Fans Tennissport vom Feinsten zu zeigen. Und die Talente, die ebenfalls keine Turniere hatten, hatten so die Möglichkeit, in schwierigen Zeiten zumindest zu einem kleinen Preisgeld zu kommen.
Alle Atp-turniere in Deutschland waren heuer in rot-weiß-roter Hand. Unter widrigen Umständen herrschte auch dort eine perfekte Organisation. Ein Gütesiegel.