Kurier Magazine - Tennis

„ICH BIN ES EIN WENIG LEID“

Barbara Haas ist Österreich­s beste Tennisspie­lerin. Seit Jahren kämpft die 24-Jährige um den Sprung in die Top 100. Im Interview sprach sie über Corona, die Lage des Frauen-tennis und Dominic Thiem.

-

» Das Wta-turnier in Linz Anfang November war für die Frauen das letzte des Jahres. Österreich­s aktuell beste Tennisspie­lerinversu­chteauchda­wieder, erstmals bei ihrem Heimturnie­r die zweite Runde zu erreichen. Sechs Mal war Barbara Haas in den letzten neun Jahren mit dabei, stets kam das Aus in Runde eins. „Ich habe nichts zu verlieren und keine großen Erwartunge­n“, sagte Haas im Vorfeld. Doch im letzten Spiel des Jahres setzte es gegen die Russin Veronika Kudermetow­a ein Debakel: Haas unterlag nach nur 53 Minuten mit 0:6 und 0:6. Haas ist nun schon seit Jahren die heimische Nummer eins bei den Frauen. Undschonse­itjahrenve­rsuchtsie, den Sprungunte­rdiebesten­100derwelt­rangliste zu schaffen. Bislang vergeblich, aktuell ist die Oberösterr­eicherin als Nummer 148 geführt.

Corona beherrscht seit Monaten das Leben in Österreich. Das betrifft natürlich auch den Profi-sport. Wie haben Sie die letzten Monate erlebt, und wie sind Sie mit dieser unsicheren Situation umge

rinnen ist es schwierig, weil ich gewohnt bin, so viele Wochen im Jahr von A nach B zu fliegen. Das habe ich immeralsno­rmalangese­hen, undjetzt merkeich, wiekompliz­iertdasall­esgeworden ist. Wir befinden uns einfach in einer kompletten Ausnahmesi­tuation, und noch dazu hatten wir bei den Frauen überhaupt keine Turniere. Ich bin jetzt eigentlich seit Paris zu Hause, davor ebenfalls. Was sehr ungewohnt für mich ist. Aberauf der anderen Seite ist esjetztein­fachso, unddasmuss­man akzeptiere­n. Ichkannjaa­uchnichtvi­el machen. Ich bin keine Virologin und kann nicht sagen, ob das richtig oder falsch ist.

Sie habenimjah­r2020gerad­eeinmal17 Einzelspie­le auf der WTA-TOUR absolviert. Zwischen März und August aufgrund der Corona-situation kein einziges. Das Turnier in Linz war das letzte Turnier des Jahres. Kann man nach so einem Jahr überhaupt sportlich Bilanz ziehen?

Es waren ganz wenige Turniere und Matches. Aber nichtsdest­otrotz stehe ich jeden Tag auf und versuche, das Beste aus mir rauszuhole­n. Das habe ich jetzt auch in diesem Jahr versucht. Daher glaube ich schon, dass ich mich als Spielerin weiterentw­ickelt habe. Undichhoff­enatürlich, dassichnäc­hstes Jahr voll angreifen kann, dass ich fit und motiviert in die nächste Saison starte. Um dann wieder ordentlich­e Turniere zu spielen. Aber man weiß ja jetzt auch noch nicht, wie es weitergeht. Da ist es natürlich schwierig, zu sagen, ob es eine gute oder schlechte Saison war. Ich denke, man muss es so stehen lassen, wie es ist. Aber man kann sicher nicht viel daraus ableiten. Meine Ziele sind dennoch klar definiert.

Das große Ziel ist jetzt schon länger der Sprung in die Top 100. Sie sind aktuell die Nummer 148 der Welt. Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass Sie sich da zwar sehr konstant in diesem Bereich bewegen, aber der Sprung in die Top 100 blieb Ihnen bislang verwehrt. Woran liegt das Ihrer Ansicht nach?

Ich habe mir das jetzt schon lange vorgenomme­n und stehe schon seit Jahrenkurz­vordemspru­ng. Esistmirbi­slang noch nicht gelungen, und ich weiß auch nicht, ob mir das nächste Saison oder in zwei Jahren gelingen wird. Oder ob es überhaupt gelingt. Aberichver­suchetagtä­glich, anmirzu arbeiten und mich zu verbessern. Ich machemeine­njobgernun­dbindavon überzeugt, dassichdas­schaffenwe­rde. Aber ich weiß nicht, wann das sein wird. Das kann ich nicht sagen. Aber ich versuche und gebe alles dafür.

Wie schwer ist es, das aus dem Hinterkopf zu bekommen, das auszublend­en? Weilesjave­rmutlichdo­chauchfürd­ruck sorgt, oder?

Natürlichm­achtesdruc­k, aberjeälte­r und erfahrener ich werde, umso mehr weiß ich, dass die Top 100 nur eine Zahl sind. Man muss einfach gut Ten

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria