GANZ WEISS
IN
» Es gibt Turniere und Turniere. Solche etwa, wo sich Freizeitcracks aller Niveaus die Filzkugel häufig mit teils massig Ehrgeiz undzweckspolitur des eigenenspielstärkengrads– Stichwort ITN– umdieohrenhauen. Oderjene, wo es umdie begehrten Punkte für die Ötv-rankings in den diversen Altersklassen geht. Und dann gibt es aber auch die bereits vor ihrer achten Auflage im vergangenen August legendären „All Gmünd Lawn Classics“der 101 Jahre alten 1. Sportvereinigunggmündimnördlichen Waldviertel. Beim als DoppelEventnacheinemausgeklügeltenmodus-mix aus Gruppen- und K.-o.Phase durchgezogenen Turnierformat wird, wie schon der Name sagt, tatsächlich auf Gras gespielt. Genauer gesagt auf vier bis sechs liebevoll gezupften, gewalzten und stilecht mit Kalk linierten Rasenplätzen. Durch die vor Jahren exekutierte Fusion der einst zwei Gmünder Fußballvereine wurde der Platz der Svg.-kicker nicht mehr gebraucht und dadurch für die anliegende Tennis-sektion zusätzlicher Spielraum frei – und eben Platz für das wahrscheinlich »
Sie lieben Erdbeeren, Pimm’s und gepflegtes Rasentennis dazu, wollen aber nicht über den Ärmelkanal? No problem, dann reisen Sie im Sommer doch ins Waldviertel, zum möglicherweise lässigsten Amateurturnier des Landes, den „All Gmünd Lawn Classics“.
außergewöhnlichste Tennisturnier im rot-weiß-roten Freizeitsport.
Wobei, was heißt Freizeit? Immerhin tummeln sich im auf 36 Paare limitierten Starterfeld (Anm.: 2020 waren es coronabedingt nur 24) doch auch ehemalige Einzelund Mannschaftsstaatsmeister und -staatsmeisterinnen, Topspieler und Topspielerinnen sowie Ex-profis wie etwapetrarussegger, Andibuchwald oder Andreas Rechberger. Selbst die vormalige Nummer 27 im WTARanking, die Tirolerin Sylvia Plischke, zählt seit Jahren zu den Stammgästen. Nur einen Kickaufschlag von der
TOPBESETZUNG.
tschechischen Grenze entfernt matcht sie sich bevorzugt barfuß mit durchwegs spielstarken Local Heros, beispielsweise mit der mit Abstand besten U-12-spielerin Österreichs, der Lienzerin Lilli Tagger. Wie alle anderen Lawn-classic-starter schlüpft die zuletzt gar in die südfranzösische Tennis-academy von Trainer-guru Patrick Mouratoglou geladene Lilli für diesen ganzbesonderensommertagin Gmünd alljährlich in den verpflichtend reinweißen Dress und schnappt sich ein reglementkonformes HolzRacket. Um ihr bereits so ausgereiftes Könnenauchaufexotischerem Geläuf unter Beweis zu stellen, aber auch, um mitten drinnen in ihrem dichten Turnierplan wieder einmal ausschließlich das zu zelebrieren, worauf es beim Tennis vor allem ankommt: die pure Spielfreude! By the way: Die Gmünder Veranstalter planen bereits für ihre Rasensaison 2021, und das idealerweise wieder mit 72 Teilnehmern. Auch Lilli Tagger will weiterhin dabei sein bei den „All Gmünd Lawn Classics“– vielleicht ja sogar noch so lange, bis sie sommers andere Rasen-courts zu beackern hat. Irgendwo jenseits des Ärmelkanals ...