TENNISBOOM IM ADLERHORST
» Im Fernsehsessel verdient sich Stefankraftnichtannäherndsogutehaltungsnoten wie amschanzentisch. Eigentlich hat der Skisprung-gesamtweltcupsiegerdortbeimus-open-finale sogar ein ziemliches Kacherl hingelegt, um in der Adlersprache zu bleiben. „Ich Trottel“, schimpft Stefan Kraft noch heute mit sich, „ich Trottel geh’ nach dem zweiten Satz beinhart schlafen.“Das wäre in etwa so, als hätte Dominic Thiem seinerzeit bei Stefan Krafts Rekordflug auf 253,5 Meter nach dem Absprung den Fernseher abgedreht. In der Früh kam dann bei Stefan Kraft das böse Erwachen, das eigentlich ein frohes war. „Ich habe drei Mal die Nachrichten lesen müssen, weil ich es einfach nicht gecheckt habe, dass Dominic das Finale doch noch gewonnen hat. Ich dachte mir: Das kann doch nicht sein.“
Wahrscheinlich hätte sich Kraft das Endspiel besser mit seinem Zimmerkollegen Michael Hayböck angesehen. Denn der Oberösterreicher hielt nicht nur das ganze Match durch, er war nach dem verwandeltenmatchballzurgeisterstunde auch noch völlig aufgedreht. „Ich war um 2 Uhr in der Früh noch nie so munter“, gesteht der Oberösterreicher. Die beiden Skispringer sind nicht erst seit den US Open große Tennisfans und Anhänger von Dominic Thiem. Man kennt einander, man schätzt einander, zumal der Tennisstar bekanntlich ja auch auf den Skisprungsport fliegt. „Er kennt sich richtig gut aus, wir stehen auch regelmäßig in Kontakt“, sagt Stefan Kraft. Österreichs Skispringer greifen in letzter Zeit wieder häufiger zum Racket.
MUNTERMACHER.
Früher stand im Adlerhorst zum Aufwärmen meistens Fußball-tennis auf dem Programm, mittlerweile geben sich Stefan Kraft und Kollegen gerne die Filzkugel. „Der Dominic hat diesen Boom ausgelöst“, sagt Kraft. Sein Zimmerkollege und Tennispartner sieht neben dem Spaßfaktor noch einen weiteren großen Vorteil von Tennis:„weilmandabeiinzeitenvon Corona auch leichter die Sicherheitsabständeeinhalten kannalsbeimfußball“, erklärt Michael Hayböck.
Der Oberösterreicher ist aktuell die Nummer1imösterreichischen Skisprunglager. Als die Mitglieder der Nationalmannschaft imtrainingskursamfaakerseeeininternes Tennisturnier veranstalteten, behielt Michael Hayböck die Oberhand. Allerdings hatte er im Finale gegenstefan Kraft härter zu kämpfen, als ihm lieb war. Erst im Tie-break konnte sich der 29-Jährige damals durchsetzen. Das Resümee? „Der Krafti kommtmirimmernäher. Noch habe ich aber von allen die größte Konstanz.“Michael Hayböck steht schon seit seiner Kindheit auf dem Tennisplatz. Von klein auf lieferte er sich beinharte Duelle mit seinem älteren Bruder, auch im Sommerurlaub durften bei den Hayböcks die Schläger nie fehlen. „Unsereelternhabendieunterkünfte oft so ausgesucht, dass auch ein Tennisplatz dabei ist“, erinnert sich der Skispringer, dessen erster Tenniscoach sein Papa war.
SCHLAGABTAUSCH.
Stefan Kraft erhielt die ersten Tennisstunden von seiner Mama, richtig gelernt hat er das Tennisspielen dann im Skigymnasium Stams. Mittlerweile gibt der »
GUMMIWAND.
Warum die österreichischen Skisprungstars Stefan Kraft und Michael Hayböck immer öfter zum Schläger greifen.