Sydney Stark Ein Name ist Programm
Es kommtseltenvor, dass jemand allein mit Vor- undnachnamen sehrvielübersicherzählenkann. Die australische Millionenmetropole spielte – außer wohl bei der Namensgebung – keine besondere Rolle, steht aberfüreineunvergleichlichspannende und internationale Lebensgeschichte: Als Tochter eines Bürser Textilexperten (Papa Tobias) und einer Philippinin (Mama Angelica) wurde Sydney Stark im Mai 2007 in Hongkong geboren, Bruder Martin folgte 2011. Schon als Vierjährige griff Sydney erstmals zum Tennisschläger, zunächst zum Schnuppern mit Papa, dann bis zum Alter von neun Jahren in einer Gruppe mit einem chinesischen Privattrainer, ehe dieser 2016 meinte, sie bräuchte mit diesem Talent rasch eine professionellere Betreuung. Die Hong Kong Tennis Association wurde auf Sydney aufmerksam und nahm sie unter ihre Fittiche. Drei Jahre lang vertrat sie dann als Jugend-nationalteam-kader-mitglied ihr Mutterland auf vielen Turnieren der U14 Asia Tour (u.a. in Thailand, Malaysia und China). In den Sommermonatengingesjeweils für fünf, sechs Wochen zur Tennisakademie von Jofre Porta, demex-coach von Carlos Moya, auf Mallorca. Alsdiefamilienach20jahreninhongkong zurück ins Ländle siedelte, fand Sydney im nachwuchsstarken TC Bludenz (u.a. Te-turnier) eine neue Heimat und in Ajit Alexander einen international erfolgreichen Trainer, der schon Philipp Oswald, Martin Fischer oder Stefanie Rath im Itf-ranking sehr weit entwickelt hatte. Clubcoach Alexander, ein gebürtiger Inder, baute in wenigen Jahren um die Eigengewächse Mia Liepert, Laura Bitschnau und eben Sydney eine junge Truppe auf und marschierte mit ihr aus der 2. Landesliga (2016) in die 2. Bundesliga (2020/3. Platz). Diesmsnenzing-schülerin (4. Klasse) lieferte fortan nicht nur in der Schule (Lieblingsfächer Mathe und Geo), sondern auch auf dem Tenniscourt starke Leistungen. Mit 13 Jahren gewann sie zwei Bundesliga-matches, bezwang mit Kimkühbauerdieötv-nummer eins in ihrer Altersklasse und ist Mitglied des österreichischen U14-nationalkaders. Ajit Alexander ist voll des Lobes: „Sydney ist ein sehr angenehmer und stets motivierter Schützling. Sie hat eine starke Vorhand und spielt sehr schnelles, aggressives und modernes Tennis.“Zusatz mit Augenzwinkern: „Brav und ohne große Stimmungsschwankungen…“Sydneyselbstwirktsehrfokussiert:„ich möchte2021mehrtenniseurope- und auch Itf-turniere spielen. Ein Traum wäre die Südstadt. Und später möchte ich auf alle Fälle Tennisprofi sein.“Fließend Englisch spricht sie ja schon. Ihr Vorbild: Die Japanerin Naomi Osaka, die übrigens genau um zehn Jahre älter ist. Auf alle Fälle: Zum österreichischen U14-vize-titel im Doppel werden wohl bald weitere starke Meldungen folgen. Der Name ist ja Programm.
Die 13-Jährige wurde zu Vorarlbergs Nachwuchsspielerin des Jahres gewählt und zählt zu den ganz großen Hoffnungen im Tennis-hotspot vor/hinter dem Arlberg