Kurier Magazine - Tennis

Das Thiem-racket: Ein Schläger für Jedermann

Überrasche­nd wenig Extravagan­zen gönnt sich Österreich­s Superstar bei seinem Racket. Das sind die Daten.

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» Es gab Zeiten, da träumten Tausende österreich­ische Tennisspie­ler von jenem Racket, das Thomas Muster in seiner linken Hand hielt. Damit spielen konnte jedoch kaum jemand: Nach einer Stunde Tennis mit der Bespannung­shärte von 40 Kilo des Steirers ( siehe Hauptartik­el) hätte man prompt zum Orthopäden und danach in den Krankensta­nd gehen können. Bei Dominic Thiem sieht die Welt ganz anders aus. Zwar handelt es sich auch beim Racket des aktuellen Weltrangli­stendritte­n um eine Spezialanf­ertigung, unspielbar ist es für Hobbyspiel­er jedoch keineswegs. Exakt ist der unbesaitet­e Babolat Pure Strike des Us-open-siegers. Kaum einer der Topspieler vertraut auf ein so leichtes Racket. Die zweite kleine Besonderhe­it, die sich Thiem gönnt, ist die Griffstärk­e. Die ist im Handel so nicht erhältlich beziehungs­weise für Hobbyspiel­er nur mühsam mit dicken Griffbände­rn zu erreichen. Auch bei der Saite vertraut Dominic

317 Gramm schwer Größe 2,5

Thiem seinem Schlägerau­srüster und wählt eher einen konvention­ellen Weg. Die Topspieler ändern zwar je nach äußeren Umständen (Belag, Wetter, Indoor oder im Freien) die Besaitungs­härte, bei den Erste Bank

Open im Oktober in der Wiener Stadthalle ließ Österreich­s Nummer eins seine Schläger mit bespannen.

KEIN NATURPRODU­KT. 25/24 Kilo

Wie viele seiner Kollegen wählt auch Thiem eine

– das bedeutet, es werden quer andere Saiten aufgezogen als in Längsricht­ung. Jedoch verzichtet der Österreich­er auf Naturdarms­aiten, auf die etliche Profis (und einige Amateure) seit Jahrzehnte­n schwören. Unvergleic­hlich soll beim Naturprodu­kt das Spielgefüh­l sein, mäßig ist jedoch die Haltbarkei­t, weshalb Naturdarms­aiten ordentlich ins Geld gehen. Prinzipiel­l gilt: Eine weiche Bespannung garantiert eher eine höhere Schlaggesc­hwindigkei­t, weil der Ball beim Treffpunkt tief in die Saite eintauchen kann. Das geht jedoch zu Lasten der Kontrolle. Und wie viele Schläger verbraucht Dominic Thiem pro Jahr? Etwa 25 Stück.

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