RÜCK- UND AUSBLICK DER ÖTV-GESCHÄFTSFÜHRUNG
» Hinter uns liegt ein Jahr, das alle gefordert hat. Zwei Mal musste die Regierung aufgrund der Ausbreitung des Corona-virus einen Lockdown verhängen. Dieser hat natürlich auch die Weltdessportsinvollem Ausmaß getroffen. Tennis war unter den ersten Sportarten, die ab 1. Mai wieder ausgeübt werden durften, jedoch war zunächst nur das Einzelspiel erlaubt. Dem ÖTV ist aber sehr rasch gelungen, das Sportministerium davon zu überzeugen, auch das Doppelspiel möglich zu machen. Dies war enorm wichtigfürdenbreitensport. Wirkonntendiestaatsmeisterschaften ebenso in gewohnter Form über die Bühne bringen wie die Mannschafts-meisterschaften, die Jugend-meisterschaften outdoor, die Bundesliga sowie schließlich – gerade noch vor demzweiten Lockdown im November – die Hallenmeisterschaften. Es ist schon kurios: Auch beim Daviscup in Premstätten hatten wir großes Glück, denn nur wenige Tage nach dem Sieg gegen Uruguay und der damit verbundenen erstmaligen Qualifikation für das Weltfinale in Madrid wurde im März der erste Lockdownausgerufen. Mitdemsportministeriumkonnte der ÖTV in beiden Phasen des Lockdowns die Vereinbarung treffen, dass ein großer Kreis anleistungssportlern ab der U11 während der Wintermonate in ausgewählten Tenniscentern trainieren darf. Darüber hinaus wurde am 26. Oktober ein neues ÖTVPräsidium gewählt. Der neue Präsident, Staatssekretär Dr. Magnus Brunner (siehe Interview Seiten 122123), wird von Dr. Elke Romauch, Mag. Martin Ohnebergunddr. Georgblumauerunterstützt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidium und dem neuen Sportdirektor Jürgen Melzer. Gemeinsam werden wir, das Präsidium und die beiden Geschäftsführer, uns weiterhin für den Tennissport einsetzen, damit alle 400.000 Tennisspieler möglichst raschwiederaufdentennisplatzzurückkehrendürfen. » Das Erreichen des Doppel-endspiels bei den Atp-finals in London war ein unglaublicher Erfolg. Ich habe jede Sekunde genossen. Vielleicht ist es dort gerade deshalb so gut gelaufen, weil ich wusste, dass es meine letzte Woche als Tennisprofi war. Ich wollte immer zu einem Zeitpunkt aufhören, an demich mit Würdeabtreten kann. Diesen Zeitpunkt habe ich auf alle Fälle gefunden. Jetzt gilt es, neue Aufgaben zu bewältigen. Ich habe mich bewusst dazu entschlossen, das Amt des Sportlichen Leiters im ÖTV zu übernehmen – weil ich glaube, dass ich im österreichischen Tennis etwas bewegen kann. Der kurzfristige Plan sieht eine Evaluierung des Ist-stands vor: Welche Talente haben wir im Verband, welche Trainer, wie kann man die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden besser gestalten. Längerfristig ist das Ziel, Jugendliche auszubilden, die international mitmischen können. Heuer hat Luki Neumayer groß aufgezeigt, aber es wäre schön, wenn wir konstant Jugendliche an die internationale Spitze bringen, die imhauptbewerb der Grand-slam-turniere stehen. Dass das schon in den nächsten zwei, drei Jahren passiert, wäre zwar schön, aber es muss eine Struktur geschaffen werden, damit wir mehrere Spieler in den nächsten drei bis fünf Jahren rausbringen. Alles, was vorher kommt, nehme ich gern. Ich werde beim Training so oft wie möglich auf dem Platz stehen. Es bringt nichts, einen Sportlichen Leiter Jürgen Melzer zu haben, der fünf Tage die Wocheimbürositzt und nichts weitergeben kann von dem, was er in den vergangenen 20 Jahren gelernt hat. Der Verband muss jetzt so aufgestellt werden, dass wir eine gute Anlaufstelle für die Top-jugendlichen in Österreich sind. Und dass wir mit Erfolgen belegen können, dass wir sie weitergebracht haben. Ich freue mich riesig auf diese neue Aufgabe, gehe sie im Februar mit Elan an. Und noch einmal: Ich bereue nicht, dass ich nicht noch ein Jahr weiterspielen kann!
Liebe Tennisfreundinnen und -freunde!