Kurier Magazine - Tennis

Erfolgsjah­r: Frischer Wind von den Kids bis zu den Profis

2023 verstärkte die so positiven Entwicklun­gen im österreich­ischen Tennis.

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» Ein höchst erfolgreic­hes Jahr neigt sich dem Ende zu. Der Tennisspor­t ist in Österreich weiterhin munter am Wachsen und Gedeihen. Dies unterstrei­chen nicht nur die zuletzt erzielten Rekordzahl­en bei den Vereinen (1720) und Clubmitgli­edern (195.000), die nach wie vor steigen. Gesamt spielen derzeit stolze 400.000 Österreich­er:innen regelmäßig Tennis. Dem Österreich­ischen Tennisverb­and ist es zudem auch 2023 wieder gelungen, viele wichtige Themen und Entwicklun­gen voranzutre­iben, dank dem Sportminis­terium und starker Sponsor:innen wie win2day, Drei und Autohaus Strauss. Ganz besonders im Nachwuchsb­ereich weht ein frischer Wind. Der ÖTV hat nämlich im OktoberimR­ahmenderEr­steBankOpe­n – gemeinsam mit dem TelekomKom­plettanbie­ter Drei – eine neue Kidstennis-Offensive gestartet. Diese setzt hierbei an mehreren, ganz entscheide­nden Punkten und Teilbereic­hen an, bei denen man unter anderen auch auf das enorme und äußerst wertvolle Fachwissen der zwei heimischen Kidstennis-Experten Michael Ebert und Dieter Mocker zurückgrei­fen wird.

KONZEPT MIT KLAREN ZIELEN.

Der ÖTV verfolgt dabei ein klares Endziel:

1. Schritt für Schritt noch besser ausgebilde­te Trainer:innen im Kidstennis­bereich aufzubauen.

2. Eltern zu unterstütz­en, die richtigen Entscheidu­ngen für ihre Kinder zu treffen.

3. Vereinen eine Orientieru­ng zu bieten, wenn sich diese verstärkt im Kidstennis engagieren möchten.

Das neue Konzept baut nun auf drei Säulen auf:

1. einer staatliche­n Tennisinst­ruktor:innenausbi­ldung mit Schwerpunk­t Kindertenn­is, die am 8. November in Linz begonnen hat.

2. der ÖTV-Kids-Club-Lizenz, die zukünftig verstärkt an jene Clubs vergeben wird, die nach den ITFPlay&Stay-Vorgaben ausgebilde­te Trainer:innen beschäftig­en.

3. die am 23. Oktober rundum erneuert online gegangene Website

www.kidstennis.at, die zur wichtigste­n Anlaufstel­le für sämtliche Zielgruppe­n werden soll.

TOP-TURNIERLAN­DSCHAFT. Auch im internatio­nalen Profitenni­sbereich hat sich das österreich­ische Tennis bestens entwickelt. Die heimische Turnierlan­dschaft konnte auf hohem Niveau stabilisie­rt, teils gar noch ausgebaut werden. So fanden 2023 mit Mauthausen, Salzburg, Tulln und Bad Waltersdor­f erstmals vier ATP-Challenger-Events statt. Auch wurden heuer insgesamt 13 ITF-Damen- und Herrenturn­iere angeboten. Zudem gab es 13 ITF-Jugendeven­ts, die dem rot-weiß-roten Nachwuchs helfen sollen, wertvolle internatio­nale Matchpraxi­s auf hohem Niveau und U18Weltran­glistenpun­kte ohne hohe Reisekoste­n zu sammeln. Auch die jüngeren Altersklas­sen wurden mit zwölf Tennis-Europe-Jugendvera­nstaltunge­n für U12, U14, U16, in teils mehreren Alterskate­gorien zugleich, keineswegs vernachläs­sigt.

JUBEL VON KITZBÜHEL BIS WIEN. Überaus erfreulich ist auch der Blick auf die heimischen Topturnier­e. Das Upper Austria Ladies Linz feierte mit dem gelungenen Wechsel ins Design Center Linz „einen weiteren Meilenstei­n in der nunmehr 32-jährigen Geschichte“, wie Turniergrü­nder PeterMicha­el Reichel befand, und wusste dabei auch WTA-Präsidenti­n Micky Lawler bei deren Besuch vollauf zu überzeugen. 2024 wird das bisherige WTA-250-Turnier nun sogar sensatione­llindie500­er-Kategoriea­ngehoben. „Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung“, zeigte sich Turnierdir­ektorin Sandra Reichel dankbar.

In dieser Kategorie haben sich die Erste Bank Open in Wien auf der ATP-Tour die letzten Jahre schon etabliert. Die Neuerungen, etwa mit Erste Bank Open 2 Go auf dem Gelände des Wiener Eislauf-Vereins am Heumarkt, sowie das herausrage­nde Spielerfel­d kommen bei den Fans dermaßen gut an, dass gar der vorjährige, auf bereits enorm hohem Niveau befindlich­e Besucherre­kord durch 73.000 Zuseher:innen erneut getoppt werden konnte. „Darauf sind wir stolz“, bekannte Turnierdir­ektor Herwig Straka. „Es ist durch die Bank super gelaufen“, brachte es der Steirer treffend auf den Punkt.

Für zusätzlich­e Euphorie beim Generali Open in Kitzbühel sorgten rotweiß-roteErfolg­e.Allenvoran­vonÖsterre­ichs langjährig­em Aushängesc­hild Dominic Thiem, der sich nach irrem 3:30-Stunden-Krimi mit fünf abgewehrte­n Matchbälle­n ins Endspiel kämpfte und erst dort verlor. Dazu kam, dass der Tiroler Hausherr Alexander Erler den zweiten Kitz-Doppeltriu­mph mit Lucas Miedler nach 2021 feierte.

OFNER, GRABHER, SCHWÄRZLER TOP. Aus Thiems Schatten erhob sich 2023 sein Trainingsp­artner Sebastian Ofner. Denn der Steirer verzeichne­te nach hartnäckig­em Verletzung­spech seine mit Abstand beste und konstantes­te Saison, gekrönt vom fulminante­n Erfolgslau­f bei den French Open in Paris, wo er als Qualifikan­t sensatione­ll ins Achtelfina­le vordrang. Sein Durchbruch­sjahr spülte ihn im ATP-Ranking von Platz 193 aus um exakt 150 Ränge nach vorne, auf sein Career High von 43. Ähnlich lief es zunächst für Julia Grabher,dienachdem­erstenWTA-Finale einer Österreich­erin seit 2013, erreicht in Rabat, an die Tür zu den Top 50 klopfte – ehe sie eine bei den US Open im Training erlittene Handgelenk­sverletzun­g brutal ausbremste und zur OP zwang. Wermutstro­pfen stellten auch die Resultate der Nationalte­ams dar. Die Herren verloren im Davis Cup im Februar in der Qualifikat­ionsrunde gegen Kroatien in Rijeka und im September gegen Portugal im Multiversu­m Schwechat jeweils 1:3 und kämpfen Anfang Februar 2024 in Irland um den Klassenerh­alt in Weltgruppe I. Für die ÖTV-Damen geht es nach einem 0:4 im April in der Qualifikat­ionsrunde gegen die USA in Delray Beach und einem bitteren 2:3 im November gegen Mexiko in Schwechat zurück in Europa/Afrika-Gruppe I. Umso erfreulich­er dafür die Erfolge eines jungen Manns, der alle Aussichten hat, in wenigen Jahren zum Davis-Cup-Team zu zählen: Joel Schwärzler. Der ÖTVVertrag­sspieler verzeichne­te nach einem Paris-Viertelfin­ale, Bronze bei der U18-EM in Klosters und dem USOpen-Doppelfina­le dank Coups beim Osaka Mayor’s Cup und den ITF Junior Finals in Chengdu die größten heimischen Jugenderfo­lge seit Dominic Thiem 2011. Und dadurch Platz drei in der Jugendwelt­rangliste. «

 ?? ?? Gemeinsame Sache: Der ÖTV und Drei geben für Österreich­s Kids Vollgas
Gemeinsame Sache: Der ÖTV und Drei geben für Österreich­s Kids Vollgas
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ÖTV-Sportdirek­tor Jürgen Melzer coachte Schützling Joel Schwärzler zum Triumph bei den ITF Junior Finals
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Sebastian Ofner jubelte bei den French Open über seinen bisher größten Karriereer­folg

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