PLYOMETRISCHE ÜBUNGEN FÜR OBERKÖRPER
Medizinball mit beiden Händen hinter den Kopf heben und dann an die Wand schleudern. Übung ist auch mit Partner möglich (Grafik rechts).
Erholungsphasen beim Plyometrischen Training:
Das ZNS wird beim Plyometrischen Training mehr beansprucht als bei Bewegungen ohne Unterstützung durch Dehnungsreflexvorgang. Daher sind längere Pausen erforderlich als beim ,,normalen Training“und die Trainingshäufigkeitsolltegeringersein.Es sollte nicht mehr als 3 mal pro Woche plyometrisch trainiert werden.
Schnelligkeit lernen (Training = Lernen): Jedes Training ist ein Lernvorgang. Die Schnelligkeit (komplexe Schnelligkeit im Tennis) von Jugendlichen und Spitzenspielern kann durch spezielle Übungen gesteigert werden (ist ein Lernvorgang).
Reaktionszeit: Die Reaktionszeit des Menschen beträgt etwa 0,15 bis 0,20 Sekunden. Diese Zeit benötigt er, um auf einen Reiz zu reagieren. Bei einem optischen Reiz (Flugbahn des Balles) liegt die Reaktionszeit bei circa 0,2 SekundenundbeieinemakustischenReiz (Balltreffpunkt) bei circa 0,15 Sekunden.ImGegensatzzuanderenSportarten, wo man etwa beim 100-MeterLaufaufeinakustischesStartsignalwartet, um dann loszulaufen (Einfach-Reaktion), muss man beim Tennis immer eine Alternativentscheidung (Mehrfach-Reaktion) treffen, zum Beispiel, obmandenankommendenBallmitder Vorhand- oder Rückhandseite returniert. Da man beim Tennisspielen hauptsächlich auf optische Reize reagiert und man immer Alternativentscheidungen treffen muss, liegt die durchschnittliche Reaktionszeit eines Tennisspielersbeietwa0,25Sekunden. Durch spezifisches Training, beispielsweise Return-Training, lässt sich die Reaktionszeit auf ungefähr 0,18 Sekunden verringern.
Verringerung der Lernfähigkeit: Stress führt dazu, dass Verarbeitungsprozesse im Gehirn mit dem Ziel Überleben überbetont werden auf Kosten der anderen (rationalen, limbischen und kortikalen) Gehirnfunktionen. (Aus dem Buch ,,Bewegung – das Tor zum Lernen“, siehe dazu auch Grafik rechts.)
Aufgrund der Tatsache, dass die LernfähigkeitausverschiedenenUrsachensehr unterschiedlichseinkannunddahereine unterschiedlicheAnzahlvonWiederholungen und unterschiedlicher Trainingsaufwanderforderlichist,lassensich die folgenden Fragen beantworten: – Warum brauchen manche Spieler wesentlich kürzer, um ein bestimmtes Niveau einer Schlagtechnik zu erreichen, bis diese automatisiert ist? – Warum müssen manche Spieler nach einer Pause kürzere Zeit trainieren, um ihren Level wieder zu erreichen und manche Spieler eine längere Zeit?
Deduktiver und induktiver Vorgang beim Lehren und Lernen neuer Bewegungen: Beim deduktiven Vorgehen zeigt der Trainer die Bewegung vor, es erfolgt ein erarbeitendes Üben durch Nachahmen. Beim induktiven Vorgehen erfolgt ein erarbeitendes Üben durch Probieren.
– Vorteile des deduktiven Vorgehens: systematische Führung des Trainers, kaum Irrwege, effektive zeitsparende Methode .
– Nachteile des deduktiven Vorgehens: eingeschränkte Selbstständigkeit des Lernenden, wenig geförderte Kreativität bei der Lösung.
– Vorteile des induktiven Vorgehens: eigene Kreativität, individuellere Bewegungsausführung.
– Nachteile des induktiven Vorgehens: ,,Irrwege“und ,,Umwege“müssen in Kauf genommen werden, zeitaufwendiger.
– Technische Individuallösungen sollten erst im Hochleistungsbereich akzeptiert werden, die technische Grundausbildung sollte bis zum 14., 15. Lebensjahr abgeschlossen sein. – Vermischung beider Lehr- und Lernmethoden:EsgibtPhasenimLernprozess, in denen die Bewegung induktiv selbstständig erlernt, aber anschließend mit dem Trainer gemeinsam in Richtung einer deduktiven Gesamtbewegung modifiziert wird. Dabei ist es erforderlich, dass der Trainer erkennt, wann eine selbst erlernte Teilbewegung beibehalten werden soll, da sie sehr erfolgversprechend, aber abweichend von der aktuell gelehrten Technik der Spitzenspieler (z. B. VHSchlag von Federer, Nadal, Djokovic) ist oder ob und wann sie korrigiert werden muss.
Erfolgskontrolle des
Trainings: Kontrolle kinematischer Parameter (Geschwindigkeitsund Beschleunigungsverläufe, aus Filmen mit Hochfrequenzkameras können
Daten über Zeit- Wegverläufe ermittelt werden), Flüssigkeit der Bewegung aus optischer Beobachtung.