TRENDSPORT „DER LIEBLINGSSPORT VON KLOPP“
Padel boomt auf allen Ebenen. Nicht nur der Liverpool-Trainer greift da gerne zum Racket. Vor allem in Österreich ist dieser Sport ständig in der Vorwärtsbewegung. Der Niederösterreicher Dominik Beier hat dies früh erkannt, mittlerweile sprangen viele Sta
» Padel boomt. Auch in Österreich. Der Niederösterreicher Dominik Beier zählt zu jenen, die dies schon im Anfangsstadium erkannten. Im Interview spricht der Turnierboss der Vienna Padel Open über den Aufwärtstrend.
Wie bei den Erste Bank Open versammelten sich auch beim Vienna Padel Open die besten Spieler und Spielerinnen der Welt in Wien. Welchen Stellenwert hat das Turnier international bereits erreicht?
Dominik Beier: Wir waren nicht nur das erste Turnier im Dach-Raum, sondern auch eines der ersten außerhalb der traditionellen Padel-Nationen. Schon 2022 waren die Spielerinnen und Spieler vom Umfeld und der Qualität begeistert und haben uns als bestes Turnier außerhalb Spaniens bezeichnet. Wien ist mittlerweile fixer Bestandteil des Kalenders und die Spieler:innen freuen sich auf Gastfreundschaft, Qualität, Professionalität und Fans in Wien.
Wie nahmen es die Fans an?
Wir hatten nach einem guten ersten Jahr eine weitere Steigerung von 50 Prozent bei den Besuchern, insofern sind wir sehr zufrieden. Uns war von Anfanganwichtig,dasTurnierprofessionell aufzuziehen, mit Rahmenprogramm und Mitmach-Stationen, um ein Rundum-Erlebnis für alle Altersstufen zu schaffen.
Wie weit investiert die Emotion Group, die auch die Erste Bank Open veranstaltet, ins Padeltennis?
Padel ist aktuell die am schnellsten wachsende Sportart der Welt. Diesen Trend haben wir bereits vor über drei Jahren erkannt und neben dem Turnierbusiness auch die PADELZONE in Österreich gegründet. Mit mittlerweile über 15 Standorten in ganz Österreich sind wir damit klarer Marktführer im Betrieb von Padel-Anlagen. Aufgrund unserer Expertise im Eventbereich war es für uns der logische Schritt, auch die größten Padel-Events nach Österreichzuholen.Unswardabeiklar, dass es eine Investition in die Zukunft ist. Dass es so schnell einschlägt, war auch für uns sehr erfreulich, da die BOSS Vienna Padel Open komplementär zu den Erste Bank Open und den weiteren Tennis-Events sind.
HeuerwurdeinderStefflArenagespielt, insgesamt kamen in der Turnierwoche 15.000 Fans. Was ist noch möglich?? Wir sind in der STEFFL Arena sehr zufrieden, sie bietet uns alles an einem Ort und enorm kurze Wege. Das benötigen wir für ein Turnier dieser Größenordnung und es kommt auch bei den Spielern sehr gut an. Die Nebenhalle mit den fünf Courts der PADELZONE wird für Vorrundenspiele und Trainings benutzt, bei anderen Turnieren müssen die Spieler:innen lange Zeit durch die jeweilige Stadt zu den Neben-Courts fahren. Solange wir nicht jeden Tag ausverkauft sind, brauchen wir uns nicht zwingend mit neuen Locations zu beschäftigen.
Wie lockt man die besten Spieler der Welt an? Welche Preisgelder gibt es zu gewinnen?
Das Konstrukt bei der World Padel Tour ist ein wenig anders als beim Tennis auf der ATP, aber man kann das Preisgeld mit einem 250er-Turnier vergleichen. Speziell ist ja auch, dass an einem Ort immer Frauen und Männer spielen und das gleiche Preisgeld verdienen, in dieser Hinsicht ist die WPT sicher in einer Vorreiterrolle. Da deutlich mehr Spieler pro Turnier am Start sind, teilt sich das Preisgeld anders auf, für den Sieg gibt es dennoch ungefähr jeweils 20.000 Euro. Die Stadt, die Organisation des Turniers, die involvierten Personen und natürlich die Fans tragen dazu bei, dass die Spieler immer wiedergernekommen.Außerdemlassen wir keine Wünsche unerfüllt. Tapia/Coello, die Nummer eins bei den
Herren, wollten unbedingt Wien besichtigen und hatten wenig Zeit – also haben wir sie kurzerhand durch Wien geführt und ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt.
Mit Ex-Fußballstar Marc Janko und der ehemaligen Handball-Größe „Conny“Wilczynski konnten Stars für den Sport gewonnen werden. Gibt es weitere Stars und wie wichtig ist es, diese großen Namen als Werbeträger zu gewinnen? Mittlerweile ist die Breite an Personen, die Padel spielen, sehr groß. Das liegt daran, dass Padel so leicht zu spielen ist und schnell zu Erfolgserlebnissen führt. Vor allem zu Beginn waren die Genannten große Werbeträger und wir sind sehr dankbar, dass Persönlichkeiten wie Marc Janko, Clemens Doppler, Conny Wilczynski oder Mirna Jukic von Anfang an Feuer und Flammedafürwaren,ohnedamitreich zu werden. Auch international gibt es enorm viele Sportler:innen und Promis, die zum Padel-Schläger greifen. Von David Beckham, Zlatan Ibrahimovic und Neymar bis hin zu Roger Federer, Rafael Nadal oder Cristiano Ronaldo. Jürgen Klopp hat Padel als seinen Lieblingssport bezeichnet.
Du bist ja Turnierboss in Düsseldorf. Wie schaut es im nächsten Jahr aus, welche Turniere werden von Euch veranstaltet? Unser Plan war stets, gemeinsam mit unserem Partner WWP Group, den DACH-Raum zu besetzen, an diesem Plan halten wir fest. Das Turnier in Deutschland hat sensationell eingeschlagen, obwohl Deutschland in der Entwicklung von Padel ungefähr drei Jahre hinter Österreich liegt.
Gibt es endlich einen einheitlichen Verband und werden nach wie vor mehrere Süppchen gekocht?
Es gab verschiedene Gesprächsrunden und Annäherungsversuche. Stand jetzt gibt es aber leider noch keine Vereinheitlichung, obwohl sie von allen Seiten ersehnt und verlangt wird.
– HARALD OTTAWA