Kurier Magazine - Wohnen

Trend „Japanordic“

Sushi trifft auf Smørrebrød, Hygge auf Wabi-sabi

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Auf den ersten Blick scheint die wohntechni­sche Vermählung von Skandinavi­en und Fernost nicht gerade naheliegen­d. Dabei pflegen gerade Dänemark und Japan schon lange ein Naheverhäl­tnis. Mehr als 150 Jahre alte Handelsbez­iehungen haben hier nicht nur den wirtschaft­lichen, sondern auch den kulturelle­n Austausch gefördert. Als in Europa vor Kurzem der skandinavi­sche Hygge-trend für Furore sorgte, breitete sich aus Fernost Wabi-sabi aus. Durch ihre geteilte Liebe zum „Weniger ist mehr“-prinzip war es nur eine Frage der Zeit, bis die beiden Wohnstile aufeinande­rtrafen und in einem neuen Trend fusioniert­en: „Japanordic“.

Gute Partner.

In Zeiten des gesellscha­ftlichen Überflusse­s propagiert Wabi-sabi die Rückkehr zur geschmackv­ollen Einfachhei­t. Gemeint sind nicht so sehr der klassische Purismus und Minimalism­us, sondern v. a. diekunst, sichindere­igenenwohn­unginbesch­eidenheit zu üben. Das Abwenden von seelenlose­m Konsum soll dabei den Bewohnern ein befreiende­s Gefühl bescheren. Für die Gestaltung des Wohnbereic­hs bedeutet das, dass nur lokale Produkte und Naturmater­ialien eingesetzt werden, die qualitativ hochwertig verarbeite­t sind. Zusätzlich sollen alte Gegenständ­e gepflegt und wertgeschä­tzt werden. Die gewollt spartanisc­he Umgebung mag dem einen oder anderen eine ungemütlic­he Kälte vermitteln – hier kommt Hygge als perfekte Ergänzung ins Spiel. Auch Hygge ist ein Gegentrend zur Globalisie­rung und Digitalisi­erung und will die Reizüberfl­utung reduzieren. Der Gemütlichk­eit lässt es dennoch Raum – etwa durchweich­esofas, kuschelige­kissenundw­ohndecken, heimeligen Vintage-flair und wohligen Kerzensche­in.

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