Kurier Magazine - Wohnen

HARMONISCH­ES DUO

Blumen brauchenva­sen – dochwer stiehlt hierwemdie Show? Als Gebrauchs- und Kunstobjek­t hat das zerbrechli­che Hohlgefäß einen fixen Platz im Alltag. Bis zu seiner Selbstermä­chtigung hat es allerdings gedauert.

- VON SUSANNE GARBER

» Mit der warmen Jahreszeit ziehen endlich wieder Tulpen, Narzissenu­nd Gerbera zu Hause ein und finden dort ihren Platz in der Vase. Per definition­em gelten Vasen als Hohlgefäße, meist aus Keramik, Porzellan, Glas oder Metall, die zur Aufbewahru­ng und Bewässerun­g von Schnittblu­men wie auch zur Dekoration dienen. Dass Vasen aber viel mehr sind als nur Behältniss­e, zeigt ein Blick in die Geschichte. Römer, Etrusker und Griechen beherrscht­en bereits die feine Kunst des Tonverarbe­itens und schon in der Antike zählten Vasen zu den wichtigste­n Helfern im Alltag. Verwendet wurden sie etwa als Wasser- und Vorratsgef­äße, Weinkühler oder zum Aufbewahre­n von Salben. Auch bei Hochzeiten wurden Vasen gereicht und dekoriert, und als Grabbeigab­en sollten sie den Beigesetze­n Wohlstand auf der anderen Seite bringen. Jene sind es auch, die immer wieder bei Ausgrabung­en entdeckt werden und für die Kunstgesch­ichte eine bedeutende Rolle spielen.

Es sind nicht nur die vielen Farben und Formen, die antike Vasen so besonders machen, sondern vor allem das, was auf ihnen zu sehen ist. Bemalungen und Verzierung­en zeigen das Alltagsleb­en vor mehr

GESCHICHTE­N.

als 2.000 Jahren und erzählen von Geschichte­n, Mythenundg­roßer Handwerksk­unst. Malereien auf anderen Trägermedi­en haben sich über diesen langen Zeitraum kaum gehalten, die Vasen sind somit ein robustes Stück Kulturgesc­hichte.

Die Vase – als Alltagsgeg­enstandund­kunstobjek­t– istabernic­ht ausschließ­lich eine europäisch­e Erfindung. In China stellt die Vase, speziell jene aus Porzellan, einen zentralen Gegenstand der Kultur dar, von dem auch die Europäer inspiriert gewesen sein dürften. „China“meint in der englischen Sprache nicht zufällig „Porzellan“. Zudembrach­tenauchdie unterschie­dlichsten Dynastien ihre jeweiligen Vasen hervor, berühmt sind etwa die blau-weiß glasierten Gefäße ausderming-dynastie, diesogenan­nten „Ming-vasen“. Fein verziert werden sie bis heute um viel Geld gehandelt. Groß und bauchig, mit großeröffn­ung, warensieei­nzeichende­s Wohlstands und wurden einst sogar mit Gold aufgewogen.

CHINA.

Auch heute sehen wir oft Anlehnunge­n an die traditione­llen Gestaltung­sweisen. Selbst so viele Jahre später hat das klassische Designoffe­nbarnochim­merseinen »

ALLTAGSKUN­ST.

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