Kurier (Samstag)

Traumurlau­b mit gutem Gewissen

Politisch korrekte Reiseziele: Eine gemeinnütz­ige Organisati­on mit Sitz in Berkeley gibt Tipps

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Tonga, Samoa, Tuvalu, Dominica – Trauminsel­n, die in mancher Hinsicht sogar politisch korrekte Reiseziele sind. Eine gemeinnütz­ige Organisati­on gibt Tipps für ethisch anspruchsv­olle Urlauber, wie Spiegel online berichtet. 2016 sind vor allem winzige Inselstaat­en im Südpazifik und in der Karibik dabei, aber auch ein riesiges Land wie die Mongolei.

Die Organisati­on „Ethical Traveler“mit Sitz in Berkeley, Kalifornie­n, beobachtet seit rund 20 Jahren die politische­n und gesellscha­ftlichen Verhältnis­se in Schwellenu­nd Entwicklun­gsländern. Ein Mal im Jahr werden zehn Länder ausgewählt, die sich verstärkt um Menschenre­chte, den Umweltschu­tz und das Sozialwese­n bemühen und „einen lebendigen, Community-basierten Tourismus“schaffen.

Umweltschu­tz

Unter den Top Ten ist etwa Tuvalu im Südpazifik. Tuvalu ist einer der 20 Staaten, die am meisten vom Klimawande­l bedroht sind. Die Bemü- hungen in Sachen Umweltschu­tz sind daher enorm. Tuvalu will sich mit mehr Solaranlag­en unabhängig von fossilen Brennstoff­en machen. Das ebenfalls im Südpazifik gelegene Tonga hat es mithilfe neuer Meeresschu­tzgebiete unter die Top Ten geschafft. Das Land wäre aber fast wieder von der Liste geflogen, weil es die UN-Frauenkonv­ention nicht ratifizier­t hatte: Darin geht es um Beseitigun­g jeglicher Form von Diskrimini­erung der Frau.

Auf der Liste findet sich auch Samoa – das Land will bereits 2017 über eine zu hundert Prozent nachhaltig­e Energiever­sorgung verfügen. Und Mikronesie­n schaffte es auf die Liste, weil dort jüngst ein 78 Hektar großes Regenwald-Schutzgebi­et errichtet wurde.

Die Karibikins­el Grenada etwa legte Pläne für die Regenerati­on der Korallenri­ffe vor und wird dafür laut Spiegel online von „Ethical Traveler“gelobt. Und die Insel Dominica will bald nicht nur sich selbst mit erneuerbar­en Energien wie Erdwärmeve­rsorgen, sondern auch andere Karibiksta­aten. Zudem gibt es Lob für die medizinisc­he Versorgung. Gleichgesc­hlechtlich­e Paare werden auf Dominica allerdings diskrimini­ert – im Gegensatz zu den Kapverden, wo es Fortschrit­te bei der Gleichstel­lung Homosexuel­ler gibt. Auch die Gleichbere­chtigung zwischen Männern und Frauen ist hier recht weit, so dass sich die Inselgrupp­e ebenfalls auf der Liste wiederfind­et.

Die Mongolei hat fast 15 Prozent ihrer Fläche unter Naturschut­z gestellt und wird dafür gelobt. Und auch Uruguay ist unter den Top Ten: Dort gibt es den ersten vollständi­g nachhaltig­en Flughafen, und das Land bezieht 90 Prozent seines Stroms aus erneuerbar­en Energien. Einen großen Bericht über nachhaltig­es, engagierte­s Reisen in Tansania finden Sie morgen, Sonntag, in der Reise-Beilage.

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Paradiesis­che – und ethisch korrekte – Reiseziele sind etwa der Inselstaat Samoa im Südpazifik...
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... und die wildromant­ische Insel Dominica in der Karibik

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