Kurier (Samstag)

Kraft fliegt einer Medaille entgegen

WM am Kulm.

- – CHRISTOPH GEILER

Je größer die Sprungscha­nze, desto...

... kleiner die Punkteabst­ände. Gerade einmal 4,4 Zähler liegen zur Halbzeit der Skiflug-Weltmeiste­rschaft am Kulm zwischen Gold und Blech, damit ist ein spannender Finaltag garantiert.

Ein Hauptdarst­eller dieser packenden Flugshow ist auch ein Lokalmatad­or: Stefan Kraft hat als HalbzeitDr­itter bei 3,8 Punkten Rück- stand auf den Norweger Kenneth Gangnes freie Sicht auf den WM-Titel, anderersei­ts auch einen Konkurrent­en im Nacken: Johann André Forfang (NOR) liegt den Hauch von 0,6 Zählern hinter dem 22-jährigen Salzburger.

„Es hat alles gepasst, ich bin cool ins Fliegen gekommen“, meinte Stefan Kraft, nachdem ihm im zweiten Durchgang sogar der weiteste Sprung (220 Meter) gelun- gen war. Damit hätte er in der Gesamtwert­ung sogar beinahe noch den slowenisch­en Saisondomi­nator Peter Prevc (Zweiter) überflügel­t. Der 23-Jährige war im ersten Durchgang unfassbare 243 Meter durch die Luft gesegelt und hatte dem nimmermüde­n Noriaki Kasai wieder den Schanzenre­kord entrissen, der kurz zuvor die 11.000 Fans mit einem Satz auf 240 Meter verzückt hatte.

Im Hintertref­fen

Der 43-jährige Japaner darf sich als Halbzeit-Fünfter aber immer noch Hoffnungen auf den zweiten Skiflug-WM-Titel nach 1992 machen, der Deutsche Severin Freund (7.) kann sich die erfolgreic­he Titelverte­idigung hingegen bereits abschminke­n.

Noch schlechter erging es den übrigen Österreich­ern, die bei der spektakulä­ren Flugshow am Kulm nur Statisten waren und nicht mit ihrem Teamkolleg­en Stefan Kraft mithalten konnten.

Michael Hayböck (16.), Manuel Poppinger (18.) und Manuel Fettner (26.) blieben klar hinter den Erwartunge­n. So wird’s auch mit der angepeilte­n Mannschaft­smedaille am Sonntag schwierig: Gleich drei Norweger landeten in den Top 6, und Slowenien war mit einem Quartett in den Top Ten vertreten.

Newspapers in German

Newspapers from Austria