Verspätung: Fernzüge bremsen Pendler aus
Hauptbahnhof.
Mit 13. Dezember wurde der Wiener Hauptbahnhof zur neuen Drehscheibe des internationalen und regionalen Zugverkehrs in Österreich. In der Umsetzung, vor allem für die Pendler, hagelt es nun Kritik vom Land Niederösterreich. Das neue Angebot führe zu zahlreichen Problemen, die von den ÖBB hausgemacht scheinen.
„Es kann nicht sein, dass es am Hauptbahnhof in Wien Probleme gibt und die Pendler deshalb stundenlange Verzögerungen in Kauf nehmen müssen“, klagt Verkehrslandesrat Karl Wilfing.
Mit der Umstellung des Fahrplans im Dezember wurden die Takte verdichtet. Fern- und Regionalzüge sind somit eng aufeinander abgestimmt. Kommt es bei einem Fernzug jedoch zu einer Verspätung, ist der Bahnsteig für die folgenden Züge blockiert. Und diese Verspätungen setzen sich wie im Dominoeffekt auf die Schnellbahnlinien im Wiener Umland fort.
Zugleich kommt es vor, dass falsches Zugmaterial zur Verfügung gestellt wird: nämlich konkret zu wenige Waggons. Der Effekt ist, dass Pendler die gesamte Strecke stehen müssen, weil die Züge heillos überfüllt sind.
Technische Gebrechen
Beim Verkehrsverbund OstRegion (VOR) bestätigt man die Beschwerden. Zumal zuletzt auch einige Garnituren wegen technischer Gebrechen ausgefallen sind. „Das liegt eindeutig in der Verantwortung der ÖBB“, sagt VORSprecher Georg Huemer.
Wilfing fordere die ÖBB auf, „diese Zustände schnellstens abzustellen und ihre Hauptaufgabe – Verkehrsdienstleister für die Pendler zu sein – wieder wahrzunehmen.“Andernfalls müsse man Konsequenzen ziehen und sich überlegen, ob es im Rahmen des Verträge zu Pönalen kommen könne.
Bei den ÖBB bedauert man die Ausfälle mancher Zü- ge. Die gehäuften technischen Gebrechen seien jedoch dem Zufall geschuldet und kein generelles Problem. Beschwerden wegen Verspätungen könne man nicht nachvollziehen. „Wir bitten noch um etwas Geduld, da sich der neue Fahrplan nach den Feiertagen erst jetzt einspielen kann“, sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif.