Alles gut zu werden
ter nicht mitsteigen, müssen die Gesamtkosten über die reduzierte Fläche dargestellt werden. Auch der Trend zu Gemeinschaftsräumen und das Interesse für Zusatzleistungen wie Lieferservice oder Betreuungsleistungen steigt“, sagt Marion Weinberger-Fritz, Geschäftsführerin der Raiffeisen Vorsorgewohnungs GmbH. Außerdem sind die Kunden mittlerweile sehr gut informiert und differenzieren genau. Die größte Herausforderung ist, geeignete Liegenschaften zu finden, die noch ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis bieten. „Hier ist die Situation schon sehr angespannt. Der Trend zu Randlagen und neuen Lagen wie zum Beispiel dem 11. Bezirk in Wien wird daher anhalten“, sagt Weinberger-Fritz. Die Durststrecke hält hier weiter an. Besonders die Neubauaktivität wird von sämtlichen Branchenexperten als zu gering beurteilt. Die meisten Vermietungen des letzten Jahres entfielen auf neue Stadtentwicklungsprojekte wie den Wiener Hauptbahnhof oder auch Objekte in der Donau-City. Erstbezugsflächen in neuen Flachbauten im mittleren Preissegment sind laut Alexander Fenzl von Otto Immobilien stark nachgefragt: „Doch leider gibt es gerade in diesem Segment derzeit kaum freie Flächen. Für 2016 erwarten wir den geringsten Zuwachs an Büroflächen seit Aufzeichnungsbeginn.“Erst 2017 geht Fenzl davon aus, dass das Fertigstellungsvolumenwieder ansteigen wird. In weiterer Folge wird das auch dafür sorgen, dass die Leerstandsquoten leicht sinken werden – vor allem in älteren Bestandsgebäuden. Ähnliche Prognosen liefern die Experten von CBRE. „Wir erwarten uns 30.000m2 neue Büroflächen, was den Wiener Markt alles andere als belebt“, sagt Felix Zekely, Head of Agency, der 2018 mit neuen 600.000 m2 mit frischem Wind rechnet. Die Renditen liegen laut Otto Immobilien weiter bei einem Plus von sechs Prozent. „Zeitgemäß ausgestattete, gut öffentlich angebundene Büroprojekte zu vernünftigen Preisen verfügen nach wie vor über gute Vermietungsgrade. Leerstände werden zunehmend – wo dies möglich ist – anderen Nutzungen zugeführt. Wir gehen davon aus, dass sich die Leerstandsrate nicht wesentlich verändern wird und viele Büroflächen dem Markt durch Umnutzungen entzogen werden“, erklärt auch ÖRAG- Vorstand Johannes Endl. Der heimische Markt erfreut sich auch heuer wieder bei nationalen und internationalen Investoren an hoher Beliebtheit. Besonders gefragt ist der Bereich Logistik, wo potenzielle Geldgeber seit ein paar Jahren gute Renditen erzielen. Auch hier ist sich die Branche einig: Potenzial gibt es genug. Vor allem die Nachfrage nach modernen Objekten in zentralen Großstadtlagen ist groß. „Die attraktivsten Standorte für Industrieund Logistikimmobilien in Wien sind der Süden, der Südosten sowie das Umland. Rund 80 Prozent der lokalen Flächennachfrage konzentriert sich auf dieses Gebiet“, beschreibt Tina Steindl, Bereich Industrie- und Gewerbeflächen bei Otto. Bei CBRE rechnet man sogar mit einem Entwicklungspotenzial in diesem Segment von 130.000m2 im Großraum Wien. Flächen für den Einzelhandel sind ebenfalls gesucht. Hier sind vor allem städtische Toplagen mit hoher Frequenz wie etwa das Goldene Quartier, Kohlmarkt und