Kurier (Samstag)

Berater und Stratege

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Wolfgang Rosam ist PRStratege, Polit-Berater und Falstaff-Herausgebe­r. In seinem Weinkeller werden Geschäfte angebahnt. Wie wichtig ist Netzwerken für Ihren Erfolg?

Es ist meine wichtigste Kompetenz. Ich habe es aber nie als Haberei verstanden. Wie viele Netzwerk-Kontakte haben Sie?

Tausende. In meinem Verzeichni­s sind 6800 Kontakte. Relevant sind 300. Wie investiere­n Sie in Ihr Netzwerk?

Es ist entscheide­nd, nicht nur zu nehmen. Die Person, die ich kontaktier­e, soll selbst profitiere­n. Ich erkläre mein Anliegen und zeige, warum es spannend ist. Ich nenne es das gegenseiti­ge Nutzenprin­zip – alle Beteiligte­n haben etwas davon. Ich sage bei Einladunge­n auch immer, wer kommt, und was zu erwarten ist. Ich überlasse da kaum etwas dem Zufall. Wie viel Aufwand ist es, ein Netzwerk zu pflegen?

Netzwerken kennt kein Morgen und keinen Abend, Netzwerken ist dauernd. Etwas ist wichtig: Es gibt die Notwendigk­eit der Diskretion. Ich gehe zum Frühstück oder Lunch schon lange nicht mehr in die bekannten Lokale – außer, ich will bewusst zeigen, wen ich treffe. Ihre wichtigste Eigenschaf­t als Parade-Netzwerker?

Ehrlichkei­t, auch wenn das kitschig klingt. Ich sage, worum es geht und warum ich jemanden treffen will. Ich will ja Stimmung und nicht Verstimmun­g erzeugen. Spielt Sympathie in NetzwerkBe­ziehungen eine Rolle?

Sympathie macht die Dinge sehr viel leichter. Man muss auch mit Leuten können, die einem nicht sympathisc­h sind.

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