Syrer eher gut, Afghanen eher schlecht ausgebildet
Ausbildung. AMS-Chef Johannes Kopf präsentierte am Dienstag die ersten Ergebnisse der Kompetenzchecks für Asylberechtigte. Die Ausbildungserhebung unter 451 Männern und 447 Frauen lieferte überraschende Ergebnisse. Besonders spannend: Die positiven Ergebnisse von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak – Menschen aus diesen Ländern stellten im vergangenen Jahr zwischen Jänner und Oktober 70 Prozent der Asylanträge. Es zeigt sich: Die Gruppe der Flüchtlinge ist extrem heterogen: Bei anerkannten Flüchtlingen aus Syrien ist das Bildungsniveau hoch. Etwa 29 Prozent der Kompetenzcheck-Teilnehmer haben Matura und 26 Pro- zent ein Studium – 40 Prozent der Frauen sind Akademikerinnen. Aufgrund ihrer Ausbildung sei ihre Integration in den Arbeitsmarkt einfacher als etwa bei afghanischen Asylberechtigen. Hier ist das Ausbildungsniveau niedrig: 30 Prozent besitzen keine Schulbildung und 20 Prozent haben nur die Grundschule besucht.
Hintergrund ist, dass es in Syrien und dem Irak vor dem Krieg ein gutes Schul- und Ausbildungssystem gab, in Afghanistan aber seit 40 Jahren Krieg herrscht, der das Bildungssystem zerrüttet hat. Die Ergebnisse seien mit etwa 900 Teilnehmern allerdings nicht repräsentativ für alle Asylberechtigte der aktuellen Flüchtlingswelle.