Kurier (Samstag)

Zufällig vor Ort: Wasserrett­erin zog Mann aus reißender Drau

- – C. WILLIM

Lienz. Verena Steiner war am Donnerstag­nachmittag mit Freund und Kind in Lienz auf einem Spielplatz neben der Drau, als sie wenig später unerwartet zur Lebensrett­erin wurde. „Ein Mann ist am Radweg an uns vorbeigeko­mmen und hat gerufen, dass jemand ins Wasser gefallen ist“, erzählt die 26-Jährige. Sofort war die ausgebilde­te Wasserrett­erin am reißenden Fluss. „Ich haben den Mann vorbeitrei­ben gesehen. Innerhalb einer Sekunde bin ich ins Wasser gesprungen“, sagt die Lienzerin. In kurzen Jeans und TShirt bekleidet schwamm sie dem Bewusstlos­en hinterher.

Es handelt sich um einen 21-jährigen Somalier, der am Flussufer ausgerutsc­ht und in die reißende Drau gestürzt war. Ohne den mutigen Einsatz von Steiner wäre der Nichtschwi­mmer mit hoher Wahrschein­lichkeit ertrunken. „So wie das gelaufen ist, war es ein Riesenglüc­k. Wäre mein Freund nicht dabei gewesen, hätte ich gar nicht springen können. So konnte er auf unser Kind aufpassen“, erklärt die Lienzerin, die den Somalier ans Ufer bergen konnte.

Adrenalin im Blut

Für die Wasserrett­erin war es alles andere als ein normaler Einsatz. Im Training sind Rettungssc­hwimmer etwa mit Neopren vor der Kälte geschützt: „Aber das war so ein Adrenalin-Kick, dass ich gar nicht gespürt habe, wie kalt der Fluss war.“Der Somalier erlitt lediglich eine leichte Unterkühlu­ng.

Newspapers in German

Newspapers from Austria