Er ist Reif für die dritte Spielhälfte
Sky. Eine Größe unter den deutschsprachigen FußballKommentatoren tritt ab. Heute, Samstag, kommentiert Marcel Reif (66) mit dem Champions-League-Finale zwischen Real und Athlético Madrid sein letztes Match beim Pay-TV-Sender Sk , wo er zuletzt 17 Jahre als Chefkommentator tätig war.
Auch wenn er nicht darauf reduziert werden will, wurde Reif mit einem Spiel über die Grenzen Deutschlands berühmt: Am 1. April 1998 fiel beim CL-Halbfinale Real gegen Dortmund ein Tor, noch bevor die Spieler den Ankick gemacht hatten. Fans hinter dem Tor hatten es zum Einknicken gebracht. Was folgte, waren 76 Minuten des peinlichen Bemühens spanischer Offizieller um die Reparatur bzw. ein ReserveTor. Auf RTL kommentierten dies Marcel Reif und Günther Jauch mit Sagern wie „Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan wie heute“. Das Duo erreichte allein in Deutschland 12,76 Millionen Zuseher – mehr als das Spiel. Dafür gab es den renommierten Grimme-Preis.
Zu lachen hatte Reif, der vor seiner Sk -Zeit 22 Jahre beim ZDF und fünf bei RTL tätig war, zuletzt nicht so viel. Denn manchen galt er als arrogant, weil er nicht den im Sport üblichen solidarischen Kommentar-Stil pflegt. Insbesondere Fans von Borussia Dortmund nahmen ihn ins Visier, sodass 2015 einmal die Polizei eingreifen musste. Nun also sein (vorerst) letzter Auftritt. „Die Option, nichts zu machen, ist da“, sagt Reif.