Medienminister will „frisches Geld“für Presseförderung
Vorstoß.
Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) will für die Presseförderung „frisches Geld“und Qualitätszeitungen mehr fördern, wie er in mehreren Interviews sagte. „Es gibt noch keine abgeschlossene Meinung dazu, aber es ist klar, dass wir mit neun Millionen an Presseförderung das, was wir mittelund langfristig absichern wollen, nicht bewerkstelligen werden.“Die Reform will Drozda „auf jeden Fall“noch diese Legislaturperiode angehen. Ihm schwebt eine Finanzierung nach Quali- tätskriterien vor, wie „die Ausbildung der Journalisten, das Korrespondentennetz, inhaltliche Beilagen wie das Feuilleton... Nicht, dass ich ein fertiges Modell hätte.“
Schelling blockt
Im Finanzministerium stößt Drozdas Wunsch auf Zurückhaltung. Der Bundesfinanzrahmen sei bereits geschnürt, sagte Michaela Berger, Pressesprecherin von Finanzminister Hans Jörg Schelling. Offen stehe Drozda aber, in seinem Kulturbudget Geld freizuschaufeln. „Das Kulturbudget wurde in den vergangenen zwei Jahren um rund 30 Prozent erhöht, innerhalb dessen kann gerne umgeschichtet werden“, so Berger. Im Übrigen sei es der „falsche Weg“, in Zeitungen mehr Geld zu fordern, der „ideale Weg“wäre es, sich direkt an den Finanzminister zu wenden.
Keine Doppelspitze
Drozda ist gegen eine Doppelspitze im ORF und für einen Alleingeschäftsführer. „Die Erfahrung der letzten zehn Jahre zeigt, dass das so funktioniert. Und es gab ja auch davor den Generalintendanten“, sagte er.
Absprachen für die Wahl des Generaldirektors gibt es laut Drozda nicht. „Null. Keine einzige“, so der frühere Stiftungsrat. Drozda spricht sich für eine dritte Amtszeit des SPÖ-nahen ORF- Chefs Alexander Wrabetz aus. „Dass man jetzt größtes Misstrauen in die Führung haben müsste, ist durch die Fakten nicht zu belegen.“Er will auch die neun Landesstudios sowie den 35-köpfigen Stiftungsrat beibehalten.