Vierter Saisoneinsatz, dritter Sieg: Der Höhenflug geht weiter
Ski alpin.
Drei Damen, zehn Knie-Operationen – das Siegespodest der Kombination von Val d’Isère konnte sich auch medizinisch sehen lassen. Die Slowenin Ilka Stuhec (fünf) setzte sich am nächsten Wintertag aus dem Bilderbuch vor der Schweizerin Mi- 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 18. Ilka Stuhec (SLO) Michelle Gisin (SUI) Sofia Goggia (ITA) Wendy Holdener (SUI) Federica Brignone (ITA) Denise Feierabend (SUI) Anne-Sophie Barthet (FRA) Laurenne Ross (USA) chelle Gisin (eine) und der Italienerin Sofia Goggia (vier) durch, damit feierte die 26-Jährige ihren dritten Sieg im vierten Saisonrennen.
„Ich habe im Sommer viel mit dem slowenischen Speed-Herren-Team trainiert und versucht, sie zu jagen“, lieferte die stets fröhliche Stuhec eine Erklärung für ihren Leistungssprung. „Das hat mir viel Selbstvertrauen gebracht.“Flankiert von ihrer Servicefrau und Mutter, ihren Betreuern und ihrem Vorarlberger Manager Kilian Albrecht hat die junge Dameaus Maribor nun auch jenes Material zur Verfügung, das das Puzzle komplettiert. Auf 2:40,33 +0,12 +0,16 +0,58 +0,63 +0,67 +1,36 +1,91 +2,33 +2,48 +2,59 +2,85 +3,39 Schweizer Stöckli-Skiern hat schon ihre Landsfrau Tina Maze den Gesamtweltcup mit Rekordpunktezahl gewonnen, doch eine enge Bindung zu ihrer Landsfrau, die sich Anfang Jänner beim Heim-Weltcup von ihren Fans verabschieden wird, die kann man Stuhec nun nicht nachsagen. „Sie hat ja fast immer von uns getrennt trainiert, und insofern ist es jetzt auch keine große Änderung, ob sie da ist oder nicht.“
Eingefädelt
Kryptisch äußerte sich Lara Gut, die mit einem Einfädler im Slalom eine für ihre Verhältnisse eher mäßige Ab- fahrt (Platz sieben mit 1,67 Sekunden Rückstand auf die erstaunliche Amerikanerin Laurenne Ross) einem schlechten Ende zuführte – wie schon bei ihrem Ausscheiden im Riesenslalom von Killington konnte die Schweizerin nicht anschreiben. „Es ist jetzt nicht die Zeit und nicht der Ort, die Umstände den Journalisten zu erklären“, sagte Gut auf Englisch, auf Französisch und auf Schweizerdeutsch.
Bitter enttäuscht hockte sie minutenlang im Zielgelände auf dem Boden und ließ sich von ihrem Trainer und Vater Pauli trösten. Tatsache ist: Der Tessinerin blei- ben nur noch zwei Chancen, die 105 Punkte auf die im Gesamtweltcup führende Mikaela Shiffrin aufzuholen (heute in der Abfahrt, am Sonntag im Super-G, Start jeweils 10.30 Uhr), denn bereits am Dienstag kehrt die Amerikanerin nach ihrer kurzen Erholungspause im Rie- senslalom von Courchevel zurück.
Dann wird auch Michelle Gisin wieder zu sehen sein, die gestern besondere Unterstützung hatte: Schwester Dominique, 31, Abfahrtsolympiasiegerin von 2014 und nun Physikstudentin, drückte der 23-Jährigen die Daumen.