Mobbing im Netz nimmt zu: Polizisten gehen in Schulen
Prävention.
„Wer von euch war schon einmal im Internet?“In der 3a der Volksschule Mautern schießen die Hände nach oben. „Wenn wer was ins Internet stellt, dann bleibt’s für immer drinnen“, teilt einer der Schüler sein Wissen mit dem heutigen Gast. Innenminister Wolfgang Sobotka ist in die Wachaugemeinde gekommen, um hier das Projekt „CyberKids“zu starten. Knapp 460 speziell geschulte Polizeibeamte stehen ab sofort für Volksschulen zur Verfügung, um die Kinder der 3. und 4. Klassen über die Gefahren im Umgang mit dem Internet und sozialen Netzwerken aufzuklären, ebenso über den Umgang mit Suchmaschinen, Cybermobbing und Datenschutz.
„98 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 16 Jahren sind im Internet unterwegs“, sagt Sobotka. Die Kriminalstatistik 2016 zeigt einen Anstieg der Cybercrime-Delikte um 30 Prozent. Insgesamt wurden 302 Fälle von Cybermobbing angezeigt – diese gezielten Beleidigungen im Internet betreffen vor allem junge Menschen.
Das Projekt „CyberKids“richtet sich an Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren. Im Sommer folgt eine Ausweitung für 10- bis 12-Jährige. Um die Inhalte altersgruppengerecht aufzuarbeiten, wurde in Zusammenarbeit mit Polizisten, die bereits jetzt in Volksschulen in der Kriminal-Prävention arbeiten, ein entsprechendes Handbuch entwickelt. „Wir können auch gerne Elternabende anbieten“, sagt Sobotka. „Viele Eltern wissen nämlich nicht, was ihre Kinder im Internet überhaupt machen.“