Burgenländische ÖVP-Politiker erlebten Attentat hautnah
Eindrücke. 30 Meter – so weit entfernt bzw. so nahe war Michaela Resetar, Landtagsabgeordnete aus dem Burgenland, als gegen 15 Uhr ein Klein-Lkw durch die Einkaufstraße Drottninggatan donnerte. Resetar ist mit der ÖVP Burgenland in Stockholm. Die 51-Jährige wollte sich auf dem Weg ins Hotel noch einen Kaffee holen, als ein Kollege sie anrief und warnte, schildert Resetar: „Ich bin schnell ins Hotel gelaufen, auf der Straße sind Leichenteile gelegen.“
Eine Straße weiter saß Georg Rosner, Bürgermeister von Oberwart, in einer Pizzeria.„Einige Leute haben auf ihre Handys geschaut und zu weinen begonnen“, schildert Rosner die dramatischen Szenen, als die ersten Informationen einliefen. Rund eine Stunde saß er dort fest, die Polizei riegelte alles ab.
Mit der Reisegruppe war auch Ex-Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich unterwegs – ihn könnte seine Vorliebe für Bauernmärkte vor Schlimmerem bewahrt haben. „Mir ist eine Markthalle empfohlen worden, die hat mich mehr interessiert als das Kaufhaus, in das ja später der Attentäter gekracht ist“, sagt Berlakovich im KURIER-Gespräch. Kurz brach dort Panik aus, weil ein bewaffneter Mann die Halle betrat: „Viele dachten erst, es sei ein Attentäter, aber es war nur ein Polizist in Zivil.“
Das Hotel der ÖVP-Delegation befindet sich mitten in der Sperrzone. In der Lobby wurde Passanten Zuflucht gewährt. Als sich die Lage beruhigte, konnten sie unter Polizeigeleit gehen.