Der Wiener ATX ist wieder ein Dreitausender Asfinag kassierte 2016 1,9 Milliarden Euro Maut
Höhenflug. Dividende.
Die staatliche Autobahnbetreiberin Asfinag langte im Vorjahr bei Autofahrern und Frächtern ordentlich zu. Die Mauteinnahmen stiegen um 3,2 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro. Der Löwenanteil steuerte mit knapp 1,3 Milliarden die Lkw-Maut bei. Die Einnahmen aus dem PkwVerkehr – Vignette und Sondermauten – nahmen mit einem Plus von 6,3 Prozent auf 645 Millionen allerdings deutlich stärker zu.
Die Gründe dafür sind der steigende Urlaubsverkehr und die Wiedereröffnung des Arlbergtunnels. Heuer dürften die Einnahmen aus dem Pkw-Verkehr dagegen wieder langsamer wachsen, der Arlbergtunnel ist wegen Sanierung seit Montag wieder bis Anfang Oktober 2017 gesperrt.
Die höheren Mauteinnahmen und der gleichzeitig wegen offener Genehmigungsverfahren etwas ins Stocken geratene Neubau bescherte der Asfinag einen Jahresüberschuss von 615 Millionen Euro. Davon werden wie bereits in den Jahren davor 100 Millionen als Dividende an den Staat abgeliefert. Angenehmer Nebeneffekt der geringeren Investitionen: Der Schuldenberg der Asfinag schrumpfte um 128 Millionen auf 11,6 Milliarden. Ohne Neubau-Investitionen könnte die Asfinag die Schulden in 17 Jahren tilgen.
Ab heuer sollen die Investitionen wieder üppiger fließen. Bis 2022 stecken die Autobahnbauer 7,8 Milliarden Euro in Neubau. Eines der größten Projekte ist die Untertunnelung der Lobau im Rahmen der großräumigen Wien-Umfahrung S1.
Den Pkw-Fahrern erspart die Asfinag ab Dezember das Kleben der Vignette, sie bietet alternativ auch die digitale Vignette an. Die alte KlebeVignette bleibt aber erhalten.
RH-Kritik an Dividende
Vom Rechnungshof wird die Asfinag in Sachen Dividende gerügt. Die „maßgeblichen Beweggründe“sowie die Entscheidungs- und Organverantwortung für die Ausschüttungen ab 2011 seien weder durch Beschlüsse der Gesellschaftsorgane noch des Eigentümertreters Verkehrsministerium dokumentiert. Ähnliches trifft laut RH-Prüfer auch für die Dividende der Bundesimmobiliengesellschaft BIG zu. Von 2010 bis 2015 hätten überdies „vor allem die Erfordernisse der Budgetkonsolidierung die Dividendenpolitik des Bundes“geprägt. Der Salzburger Kranhersteller Palfinger konnte im ersten Quartal den Umsatz um 13,5 Prozent auf 461,9 Mio. Euro steigern. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 19,4 Mio. Euro. Wegen der bewussten Zurückhaltung bei Einmalerlägen in der Lebensversicherung hat die VIG-Tochter Wiener Städtische im Vorjahr geringere Einnahmen erzielt. Insgesamt sank das Prämienvolumen um 2,5 Prozent auf 2,372 Mrd. Euro. Gegen laufende Prämie konnte man aber entgegen dem Trend am Gesamtmarkt zulegen. Süßwarenhersteller Manner litt auch im Vorjahr noch unter den Folgekosten des Teilgebäudeeinsturzes im Jahr 2014. Dazu kamen Aufwendungen für Umbau und Neuausrichtung des Standortes Wien. Der Jahresüberschuss sank von 2,92 auf 2,09 Mio. Euro. Die Dividende wird von 0,80 auf 0,40 Euro je Aktie gekürzt. Die britischen Großbanken Royal Bank of Scotland (RBS) und Barclays präsentieren überraschend hohe Gewinne. Die RBS erzielte mit einem Quartalsgewinn von umgerechnet 307 Mio. Euro das erste Plus seit eineinhalb Jahren. Barclays gelang es, das Vorsteuerergebnis auf gut zwei Mrd. Euro mehr als zu verdoppeln. Geholfen hat dabei ein starkes Kreditkartengeschäft.