Ferrari greift die Könige der Poleposition an
Sotschi. Vettel und Räikkönen lagen im Training deutlich vor dem Mercedes-Team, das zuletzt 59 von 62 Qualifyings gewann
Zumindest im ersten Training für den Großen Preis von Russland ließ Kimi Räikkönen gestern die Klasse früherer Tage aufblitzen. Bestzeit. In Trainingseinheit zwei stand der Finne schon wieder im Schatten seines Teamkollegen Sebastian Vettel.
Der deutsche Ferrari-Pilot drehte die schnellste Runde des Tages, der WM-Führende erhöhte damit weiter den Druck auf Mercedes-Rivale Lewis Hamilton, der sich auf Rang vier einreihte. Auch Valtteri Bottas im zweiten Sil- berpfeil hatte deutlichen Rückstand auf Ferrari, das verspricht für das heutige Qualifying (14 Uhr MESZ), in der bisherigen Saison die ab- solute Stärke von Mercedes, Spannung. „Man hat gesehen, dass es hier nicht ganz einfach ist, eine gute Runde zusammenzukriegen“, sagte Vettel, der seit dem 19. September 2015 (Singapur) auf eine Poleposition wartet.
Denn seit Einführung der neuen Turbo-Motoren in der Saison 2014 sicherte sich bei 62 Versuchen 59-mal ein Mercedes-Pilot die Poleposition. Der beste Startplatz wäre in Russland umso wichtiger, als dass die taktischen Varianten beim Rennen am Sonntag durch eine EinStopp-Strategie deutlich geringer sind als bei den bisherigen drei Rennen. Eine Unbekannte sind die Reifen. Pirelli brachte nach Sotschi erstmals Ultrasoft-Reifen.
Die Red-Bull-Piloten Max Verstappen (+1,420 Sekunden) und Daniel Ricciardo (+1,790) folgten mit Respektabstand hinter den beiden Topteams auf den Rängen fünf und sechs. Für den Niederländer Verstappen endete die zweite Trainingseinheit allerdings wegen eines Defekts vorzeitig. Will Red Bull auf das Podest, muss das österreichische Team auf einen Ausrutscher von Mercedes oder Ferrari hoffen.