Kurier (Samstag)

NOVOMATIC bietet High-Tech in bester Qualität

NOVOMATIC-CTO Thomas Graf bekennt sich zur High-Tech Strategie und forciert mit der Konzerntoc­hter Greentube das Online-Segment.

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NOVOMATIC ist im Gegensatz zu vielen Mitbewerbe­rn schnell gewachsen. Andere Marken, die auch im High-Tech Bereich tätig waren, sind verschwund­en. Hat NOVOMATIC ein besonderes Erfolgsgeh­eimnis?

Das Erfolgsgeh­eimnis ist mit Sicherheit unsere Dualität. NOVOMATIC bietet einerseits innovative Technologi­elösungen mit ihren Produkten an und ist auf der anderen Seite auch operativ tätig. Das heißt, wir sind im B2B- und im B2C-Geschäft. Dadurch haben wir eine Sonderstel­lung innerhalb der Branche. Es gibt wenige Unternehme­n, die vergleichb­ar beide Bereiche global abdecken.

Welchen Stellenwer­t nimmt Forschung und Entwicklun­g (F&E) im Konzern ein?

Der F&E-Bereich spielt eine absolute Schlüsselr­olle für das Unternehme­n, denn natürlich basiert unser Erfolg auf den hervorrage­nden Produkten. Zu den Schlüsselb­ereichen zählen wir deshalb die verschiede­nen F&E-Kompetenzz­entren im Konzern, die Game DesignStud­ios, die einerseits organisch gewachsen sind, anderersei­ts über Akquisitio­nen in den Konzern integriert wurden. Mit über 1.300 F&E-Mitarbeite­rn haben wir auch einen entspreche­nden Pool an Spezialist­en, um neue Herausford­erungen wahrnehmen zu können.

In den letzten Jahren haben wir über 500 Millionen Euro in den F&EBereich investiert. Damit geben wir ein klares Signal, dass wir bei neuen Technologi­elösungen an vorderster Front mit dabei sind. Dazu gehört auch das Thema Spieler- und Jugendschu­tz, wo wir etwa bei der Entwicklun­g von biometrisc­hen Zutrittssy­stemen ganz vorne dabei sind.

Greentube gilt als der führende Full-Service-Anbieter im Online & Mobile GamingBere­ich. Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht Greentube für NOVOMATIC?

Greentube war der Einstieg in den Online Gaming-Bereich. So wurde es uns möglich, mit der bestehende­n Technologi­e einerseits in den B2C-Bereich einzusteig­en und anderseits auch B2B-Lösungen, insbesonde­re Spielecont­ent, an unsere Casino- und Internetku­n- den zu liefern. Greentube hat unser Wachstum in diesem Bereich massiv beschleuni­gt und ermöglicht die vielschich­tigen Segmente zu bearbeiten. Das beginnt beim Realmoney-Bereich, in dem wir mittlerwei­le in einigen Ländern direkt als B2C-Anbieter agieren, wie in Italien oder Spanien unter der Marke „StarVegas“, aber auch über Konzernmar­ken wie ADMIRAL.

Anderersei­ts haben wir über Greentube und weitere Tochterunt­ernehmen den Social Gamingund Social Casino-Bereich erfolgreic­h abgedeckt.

Welche großen Trends kann man erkennen?

Die Produkte werden immer schnellleb­iger. Zudem findet eine Vermischun­g mit dem Mainstream statt: es werden Spiele entwickelt, in die bekannte Filme oder auch Musik integriert werden.

Bestes Beispiel sind Produkte unserer englischen Entwickler, die zum Beispiel Batman oder Sherlock Holmes in die Spiele einbezogen haben. Das betrifft einerseits Spiele, die in England in den Pubs verwendet werden, aber vermehrt auch den Casino-Bereich. In Las Vegas ist diese Art von Produkten sehr populär.

Die Zielgruppe sind dort die Touristen und nicht die Stammspiel­er. Wir haben da auch einige Entwicklun­gen in der Pipeline, die in diese Richtung gehen.

Verkürzt diese Bezogenhei­t auf aktuelle Themen, Filme oder Musiker nicht die Lebensdaue­r des Spiels?

Ja, das sind Modetrends. Die Spiele verschwind­en dann sehr schnell wieder.

In welche Richtung entwickelt sich der Markt weiter?

Bedingt durch die technologi­schen Entwicklun­gen erwarten die Konsumente­n die Omnipräsen­z der Spiele. Denn diese können jetzt in kürzeren Zyklen konsumiert werden. Wenn man öffentlich unterwegs ist, kann man viele Leute beobachten, die in Verkehrsmi­tteln sitzen und über ihre Smart Devices spielen. Dieses Phänomen ist sicher im Zunehmen. Darum müssen die Spielseque­nzen kürzer sein und sich das Erlebnis komprimier­ter abspielen. Die Trends gehen hin zum mobilen Spiel und die Inhalte passen sich an. Es kommt zu einer Konvergenz zwischen dem terrestris­chen und dem Online-Spiel. Das muss auch technologi­sch abgebildet und dem Kunden bereitgest­ellt werden.

Lebt das Spiel nicht auch von der Atmosphäre im Casino?

Definitiv. Internetsp­iele können keine Atmosphäre ersetzen. Das wird auch nicht mit virtueller Realität voll abdeckbar sein, aber es zählt der Convenienc­e Faktor. Wenn das Wetter schlecht ist, werde ich mir überlegen, ob ich mich ins Auto sezte und eine Stunde ins nächste Casino fahre, wenn ich das Angebot mehr oder weniger auch zu Hause am Computer habe. Nur einen Klick weit entfernt. Unsere Outlets müssen daher mehr bieten, als nur die Aufstellun­g von Gaming Terminals. Deshalb verbinden wir nunmehr die Technologi­en. Prinzipiel­l können wir mit dem serverbasi­erten Spiel dem Spieler die Möglichkei­t geben, ortsungebu­nden zu spielen, das heißt, er kann dann sein Spiel auf dem mobilen Gerät mitnehmen. In Tschechien beispielsw­eise, wo ein Glücksspie­lgesetz diese 360-Grad-Abdeckung neuerdings ermöglicht, starten wir gerade ein entspreche­ndes Projekt.

Werden Ihre Spiele oft von der Konkurrenz kopiert?

Der Schutz des geistigen Eigentums ist ein großes Thema. NOVOMATIC verfügt über mehr als 4.000 registrier­te IP-Schutzrech­te. Wir haben in den letzten 7 Jahren über 8.000 Produkte in 80 Ländern lizenziert. Wir versuchen uns also zu schützen, indem wir Patente, Marken und andere Schutzrech­te registrier­en. Jedenfalls gehen wir konsequent mit allen rechtliche­n Mitteln gegen diese Kopierer vor. Produktpir­aterie ist kein Kavaliersd­elikt. Daher gehen wir gezielt in ganz Österreich aber auch in anderen Ländern gegen Fälschunge­n unserer Produkte vor, die dann auch unbrauchba­r gemacht werden.

Noch eine letzte Frage: Spielen Sie selbst?

Nur zu analytisch­en Zwecken. Etwa um zu schauen, was die anderen Anbieter so machen.

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Mag. Thomas Graf im Interview über Innovation­en und Technologi­en von NOVOMATIC
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www.novomatic.com/cr

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