Ein Turbo für das Gehirn ab 50
Ein regelmäßiges, erfülltes Sex-Leben kann auch bestimmte Hirnfunktionen verbessern
Geistiges Training hält das Gehirn länger jung – das haben jetzt US-Wissenschaftler bestätigt (siehe unten). Aber auch regelmäßiger Sex ab einem Alter von 50 verbessert die Gehirnfunktion – und ist quasi ein „Booster“für die „Brain Power“, wie es US-Medien beschreiben: Die Sprachgewandtheit und generell bestimmte geistige Leistungen erhöhen sich. Das zeigt eine Studie von Forscher der Universitäten Coventry und Oxford, die in The Journals of Gerontology erschienen ist.
Untersucht wurden 73 Personen zwischen 50 und 83 Jahren. Sie wurden über ihr Sexualverhalten in den vergangenen zwölf Monaten befragt. Und sie mussten Tests zur Messung der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und der optischen Wahrnehmungsfähigkeit durchführen.
So sollten sie innerhalb von 60 Sekunden so viele Tierarten wie nur möglich aufzählen, oder in einem anderen Test alle Wörter, die mit F beginnen. Eine andere Aufgabe betraf das Nachzeichnen eines komplexen Bildes oder eines Ziffernblatts aus dem Gedächtnis. Diejenigen, die mindestens ein Mal pro Woche Sex hatten, schnitten in diesen Tests besser ab. AmgrößtenwarderEffekt bei der Sprachkompetenz bzw. Sprachgewandtheit.
Auf die Aufmerksamkeit oder die Gedächtnisfunktion gab es keine Auswirkungen – egal, ob wöchentliche, monatliche oder überhaupt keine sexuelle Aktivität. Die Studienautoren halten es für möglich, dass höhere sexuelle Aktivität tatsächlich der Grund für diese besseren geistigen Fähigkeiten ist.
„Hinterfragen“
„Die Leute wollen nicht daran denken, dass ältere Menschen Sex haben“, sagt die Studienleiterin Hayley Wright vom Zentrum für Psychologie der Universität von Coventry. „Aber wir müssen diese Einstellung hinterfragen und uns ansehen, welche Auswirkungen sexuelle Aktivität für Menschen ab 50 noch haben kann – über die sexuelle Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden hinaus.“
Die Forscher wollen sich jetzt die biologischen Mechanismen ansehen, die bei dem entdeckten neuen Zusammenhang möglicherweise eine Rolle spielen könnten.