Ministerin will auch Sagen bei Kindern und Unis haben
Kritik an Karmasin. SPÖ-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid fordert, dass Bildungspolitik künftig „aus einem Guss“gemacht werden sollte, und spricht sich dafür aus, sowohl die derzeit im Familienministerium angesiedelten Kompetenzen für die Kindergärten als auch die Universitäten ins Bildungsministerium zu integrieren.
Die Länder wiederum sollten ihre KindergartenAgenden in den neuen Bildungsdirektionen ansiedeln, diese Möglichkeit sei nun durch die große Bildungsreform geschaffen worden.
„Ich würde mir wünschen, dass Bildung in einem Ressort zusammengeführt wird. Da gehört der Kindergarten auch dazu“, so Hammerschmid. „Am besten kann man gestalten, wenn das in einem Ministerium gebündelt ist, wo man die Schnittstellen bearbeiten kann.“Sie würde das Großressort in der nächsten Legis- laturperiode sehr gerne selbst übernehmen.
Die SPÖ-Ministerin, dievon SPÖ-Chef Christian Kern im Mai 2016 in die Bundesregierung geholt wurde, kritisiert auch die Arbeit ihrer ÖVP-Kollegin Familienministerin Sophie Karmasin: Diese hätte längst das im Regierungsprogramm vorgesehene zweite Gratis-Kindergartenjahr umzusetzen und mit einem Qualitätsrahmen verknüpfen müssen. „Wir müssen da Fahrt aufnehmen“, sagte die SPÖ-Ministerin. Allerdings besteht noch die Möglichkeit, dass Karmasin liefert – im Update des Regierungsprogramm vom Jänner war vorgesehen, diese Maßnahmen im September im Ministerrat zu beschließen.
Ihre eigene Bilanz sieht Hammerschmid positiv – nicht nur die Bildungsreform sei erfolgreich beschlossen worden, sie reklamiert für sich auch „einen massiven Ausbau der Ganztagsschulen“.