Kurier (Samstag)

Brachte ein Zug dieses Haus zum Einsturz?

Region Neapel. Die Bewohner sagen, immer, wenn der Zug vorbeifuhr, vibrierte das Haus

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Freitag gegen 6.20 Uhr stürzten der dritte und vierte Stock eines Wohnhauses mit Meerblick in der Gemeinde Torre Annunziata in der Region Neapel ein. La Repubblica berichtete, dass etwa 60 Menschen mit bloßen Händen in den Trümmern nach Überlebend­en suchten.

Die Bergungsar­beiten waren schwierig, weil niemand wusste, ob der Rest des Hauses stehen bleiben würde. Der Corriere della Sera berichtete, Retter hätten etwa drei Stunden nach dem Einsturz die Stimme einer unter Trümmern begrabener Person gehört. Der Grund des Einsturzes ist unklar. Laut Zeugen gab es keine Explosi- on, bevor dass Gebäude zusammenbr­ach.

Möglicherw­eise spielte aber eine nahe gelegene Bahntrasse eine Rolle. Bewohner berichtete­n, kurz vor dem Zusammenst­urz des Gebäudes sei ein Zug dort entlanggef­ahren. Das Haus habe in solchen Situatione­n früher häufig gefährlich vibriert. „Immer wenn der Zug vorbei- fuhr, vibrierte das Haus“, sagte jemand. Das könnte den Schluss nahelegen, dass mit schlechten Baumateria­lien gebaut wurde, was ja seit der schweren Erdbeben-Serie in Italien kein großes Geheimnis mehr ist.

Vermisst werden zwei Familien, die zum Zeitpunkt des Unglücks im dritten und vierten Stock schliefen. Eine Mutter hatte sich mit ihren Kindern rechtzeiti­g in Sicherheit bringen können.

Der Bürgermeis­ter von Torre Annunziata, Vincenzo Ascione, der sich am Ort des Geschehens befand, sprach von einem „riesigen Unglück“. Den ganzen Tag lang wurde gegraben.

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Das Wohnhaus stürzte ein, die Liegestühl­e am Dach blieben stehen

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