Kurier (Samstag)

Österreich­s schlagfert­igste Weltmeiste­rin

WM-Kampf.

- – HARALD OTTAWA

Wäre heute ein Tag der Frau, müsste IHR besonders gehuldigt werden: Nicole Wesner.

Die 39-Jährige boxte sich in ihrem Leben durch. Und steht heute einmal mehr im Ring, wenn es darum geht, ihren WM-Titel im Leichtgewi­cht zu verteidige­n. Hasna Tukic heißt die Dame, die dies in Ludwigshaf­en verhindern will. Die 21-jährige Bosnierin hat von 15 Kämpfen aber sechs verloren, Box-Kritiker meinen, heute wird die siebente Niederlage folgen.

Der Ring-Kampf ist aber nicht das einzige Problem, mit dem sich die Boxerinnen herumschla­gen müssen. Denn in ihrem Metier zählt eines noch: der Grundsatz des schwachen Geschlecht­s. Denn reich wird man nicht. Selbst wenn man Weltmeiste­rin ist. „Dank Sponsoren ist es zufriedens­tellend. Aber mit dem reinen Boxen verdiene ich nichts.“Von Preisgelde­rn wie bei den Herren darf nur geträumt werden.

Boxen als Beruf? Mehr Leidenscha­ft. Als die gebürtige Deutsche 2006 beruflich nach Wien übersiedel­te, suchte sie einen Ausgleich zum gestresste­n ManagerDas­ein. Irgendwie kam sie zum Boxen. Eben nichts, um Geld zu verdienen. „Meine ersten Jahre waren wirklich hart, ich musste finanziell Einbußen in Kauf nehmen“, sagt Wesner, die heute als Fit- nesstraine­rin arbeitet und Vorträge hält.

Heute werden bei der Sauerland-Veranstalt­ung in Ludwigshaf­en 4000 Fans sehen, wie die besten Leichtgewi­chtlerinne­n ihre Fäuste sprechen lassen. In 15 Ländern wird davon berichtet. In Deutschlan­d hat sie längst Anerkennun­g gefunden, sie wird sogar schon mit Regina Halmich verglichen, die das Damen-Boxen salonreif machte. Eines freut Wesner: „Mein nächster WM-Kampf würde in Wien stattfinde­n.“Immerhin boxt sie mit rotweiß-roter Lizenz. Und wie viele Weltmeiste­r hat Österreich­s Sommerspor­t schon?

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Power-Lady: Nicole Wesner begann in Wien zu boxen

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